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Politik: Deutschland liegt beim Lebensstandard auf Platz 17

Genf. Deutschland belegt im Index der menschlichen Entwicklung den 17.

Genf. Deutschland belegt im Index der menschlichen Entwicklung den 17. Rang und hat damit seinen Platz in der UN-Rangliste im Vergleich zum Vorjahr halten können. Seit der Wiedervereinigung hat Deutschland jedoch an Boden verloren: 1990 belegte die alte Bundesrepublik noch den 15. Rang im weltweiten Vergleich der Lebensstandards. In den Index des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP) fließen Werte wie die Lebenserwartung, Bildung, Gleichbehandlung der Geschlechter und das Pro-Kopf-Einkommen. Auf Platz 1 liegt Norwegen, gefolgt von Schweden, Kanada und Belgien. Insgesamt zeige der Report „substanziellen Fortschritt bei der menschlichen Entwicklung in den meisten Teilen der Welt“, schreiben die UNDP-Experten.

Bei der „Stärkung der Demokratie“ zieht die UN-Agentur eine positive Bilanz: „Weltweit gibt es mehr demokratische Länder und mehr politische Partizipation als je zuvor.“ So würden 121 der 147 Länder, für die Daten verfügbar sind, Elemente einer Demokratie aufweisen. Vor zwei Jahrzehnten genügten nur 54 Länder den Mindestansprüchen einer Demokratie. Insgesamt beurteilt das UNDP 82 Staaten als „sehr demokratisch“, bei 39 Ländern sehen die Experten „Fortschritte“, und 26 Regierungsformen werden als „autoritär“ bezeichnet. Mehr als die Hälfte der Menschheit lebt heute in Staaten mit demokratischer Funktionsweise.

Löst die Demokratie die Probleme ärmerer Staaten? „Überall auf der Welt verbreitet sich die Auffassung, dass die Demokratie keine Entwicklung bei Jobs, Schulen, Gesundheitsvorsorge für arme Menschen liefert“, warnt Sakiko Fukuda-Parr, der führende Autor des Reports. „Deshalb rechtfertigen Politiker oft ihre autoritären Regime und beschneiden die Menschenrechte.“ Immerhin zeigt der UNDP-Report eindeutig: In den 20 Staaten mit dem besten Lebensstandard herrschen stabile demokratische Strukturen. Unter den 20 Ländern am Ende der Tabelle finden sich hingegen auffallend viele Staaten mit zerrütteten oder autoritären Regierungsstrukturen.

Die Studie verzeichnet für die 90er Jahre einen Anstieg der Zahl der Bürgerkriege. „Seit 1990 starben schätzungsweise 220 000 Menschen in zwischenstaatlichen Kriegen, verglichen mit 3,6 Millionen Todesopfern bei innerstaatlichen Kriegen.“ Das hat auch dramatische Auswirkungen auf die Entwicklung: „In sieben der zehn Länder mit den niedrigsten Indices der menschlichen Entwicklung tobten kürzlich große Bürgerkriege." Jan Dirk Herbermann

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