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Schwarz-Gelb bleibt im Umfragetief. Die Animation zeigt die Trickfilmfiguren "Machtwort Merkel" (Mitte), "Alles Gutti" (rechts) und "Super Guido" als K-Team in der Kanzlerkantine.

© Tajo Gross/scopas medien AG dpa/lhe

Deutschlandtrend: Umfrage: Schwarz-Gelb weiter ohne Zustimmung

Die Union hat sich einer Umfrage zufolge in der Wählergunst leicht erholt. Die Unzufriedenheit mit der schwarz-gelben Bundesregierung ist jedoch unverändert hoch. Die Mehrheit der Deutschen lehnt zudem eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten ab.

In der am Donnerstag veröffentlichten Sonntagsfrage des ARD-Deutschlandtrends gewinnt die Union im Vergleich zum Vormonat einen Punkt hinzu und erreicht 32 Prozent. Die CDU kommt dabei auf 25,5 Prozent, die CSU auf 6,5 Prozent. Die SPD verliert einen Punkt und erreicht 30 Prozent. Die FDP kommt unverändert auf fünf Prozent. Die Grünen liegen unverändert bei 17 Prozent. Die Linke erreicht unverändert zehn Prozent. Für die Sonntagsfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap von Montag bis Mittwoch 2006 Wahlberechtigte bundesweit befragt.

Die Unzufriedenheit mit der schwarz-gelben Bundesregierung ist danach unverändert hoch: Nur 18 Prozent der Deutschen sind mit der Arbeit der schwarz-gelben Koalition zufrieden (plus zwei Punkte). 81 Prozent der Deutschen sind unzufrieden mit der Arbeit von Schwarz-Gelb (minus zwei Punkte). Von den Unzufriedenen geben 86 Prozent als Grund für ihre Unzufriedenheit an, dass "nicht erkennbar ist, was diese Regierung eigentlich will". 81 Prozent der Unzufriedenen nennen als Grund, dass "die Bundesregierung sich nicht um die Interessen der kleinen Leute kümmert". 79 Prozent der Unzufriedenen geben als Grund für ihre Unzufriedenheit an, dass "die Bundesregierung mit den gegenwärtigen Problemen überfordert ist", 77 Prozent, dass "es zuviel Streit in der Bundesregierung gibt", 68 Prozent, dass "in der Regierung überzeugende Persönlichkeiten fehlen" und 55 Prozent, dass "sich die Regierung zu sehr um die Interessen der Wirtschaft kümmert". Jeder zweite mit der Bundesregierung unzufriedene Deutsche nennt als Grund für seine Unzufriedenheit, dass er "von der Bundeskanzlerin enttäuscht" ist.

Westerwelle mit Negativrekord

An der Spitze der Beliebtheitsliste liegt weiterhin Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Mit seiner Arbeit sind 65 Prozent der Deutschen zufrieden (minus 6 Punkte gegenüber dem Vormonat). Auf Platz zwei folgt SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier mit einer Zustimmung von 55 Prozent (plus zwei Punkte im Vergleich zum Juli). Steinmeier löst damit Arbeitsministerin Ursula von der Leyen ab, die mit einer Zustimmung von 53 Prozent auf Platz drei liegt. Bundeskanzlerin Angela Merkel kann mit einer Zustimmung von 48 Prozent im Vergleich zum Vormonat Boden gut machen (plus sieben Punkte) und belegt hinter Finanzminister Wolfgang Schäuble (49 Prozent Zustimmung, minus vier Punkte gegenüber dem Vormonat) den fünften Platz. Schlusslicht der abgefragten Politiker ist Außenminister Guido Westerwelle mit einer Zustimmung von 19 Prozent. Dies sind drei Punkte weniger im Vergleich zum Vormonat und der schlechteste Wert, der je für ihn im ARD-Deutschlandtrend gemessen wurde.

Deutschen lehnen AKW-Laufzeitverlängerung ab

Die Mehrheit der Deutschen lehnt eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten um 10 bis 15 Jahre ab. 59 Prozent sprechen sich in der Umfrage gegen den entsprechenden Vorschlag von Bundeskanzlerin Angela Merkel aus. 37 Prozent fänden es hingegen grundsätzlich richtig, wenn die Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke um 10 bis 15 Jahre verlängert würden.

Unter bestimmten Bedingungen finden sich jedoch Mehrheiten für Laufzeitverlängerungen. 73 Prozent der Deutschen wären mit einer Verlängerung der Laufzeit einverstanden, "wenn ein wesentlicher Teil der zusätzlichen Gewinne der Stromkonzerne für den Ausbau erneuerbarer Energien eingesetzt wird". 25 Prozent wären auch in diesem Fall nicht damit einverstanden. 59 Prozent wären mit einer Verlängerung der Laufzeit einverstanden, "wenn es dadurch mehr Arbeitsplätze in Deutschland geben würde". 39 Prozent würden eine Laufzeitverlängerung auch in diesem Fall ablehnen. 57 Prozent wären mit einer Verlängerung der Laufzeit einverstanden, "wenn dadurch die Strompreise sinken". 42 Prozent wären auch dann damit nicht einverstanden.

Die Zustimmung zur politischen Arbeit von Bundesumweltminister Norbert Röttgen ist im vergangenen Monat leicht gestiegen. 45 Prozent der Deutschen sind mit seiner Arbeit zufrieden. Dies sind drei Punkte mehr im Vergleich zum Vormonat. 37 Prozent sind nicht zufrieden. Röttgen erreicht damit den bislang besten für ihn gemessenen Wert und liegt im Mittelfeld der abgefragten Parteipolitiker. (rtr/ddp)

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