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DGB-Initiative: Gegen "Missbrauch von Praktikanten"

Der Deutsche Gewerkschaftsbund will der "Ausbeutung von Praktikanten" als unbezahlte Arbeitskräfte einen Riegel vorschieben.

Berlin - Die "schamlose Ausbeutung" durch Unternehmen müsse beendet werden, sagte DGB-Vize Ingrid Sehrbrock. Der DGB will erreichen, dass Praktika auf drei Monate begrenzt und mit mindestens 300 Euro monatlich vergütet werden.

Zudem fordert die Gewerkschaft, Praktika gesetzlich als Lernverhältnis zu definieren. "Statt reguläre Stellen einzurichten, bedienen sich Arbeitgeber der billigen Praktikanten", kritisierte Sehrbrock. Die klare Trennung von Ausbildung und Arbeit könne dem Wegfall regulärer Arbeitsplätze entgegenwirken.

Müntefering stellt Gesetz in Aussicht

Der DGB kämpft seit Monaten gegen die Praxis von Unternehmen, arbeitssuchende Hochschulabsolventen als Praktikanten oder Volontäre einzustellen und sie schlecht oder gar nicht zu bezahlen. Auch Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD) hatte angekündigt, notfalls gesetzlich gegen diese Form der Ausbeutung vorzugehen.

Manche Experten halten die Vorwürfe allerdings für überzogen. So genannte "Kettenpraktika" nach dem Studium seien kein Massenphänomen, hieß es beim Hochschul-Informations-System, das regelmäßig Hochschulabsolventen zu ihren Erfahrungen befragt. (tso/ddp)

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