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Das Viertel Kafr Susa in Damaskus: Gegner des Assad-Regimes demonstrieren seit Monaten, um einen Machtwechsel zu erreichen.

© DPA

Diakonie warnt: In Syrien droht Flüchtlingskatastrophe

Immer mehr Familien fliehen vor den Kämpfen aus Syrien. Die Diakonie befürchtet eine "humanitäre Katastrophe". Besonders Nahrungsmittel und Heizmaterial fehlten.

Die Organisation Diakonie Katastrophenhilfe warnt vor einer weiteren Verschlechterung der Lage für die notleidende syrische Zivilbevölkerung. „Wenn sich der Konflikt weiter zuspitzt, droht ein großer Flüchtlingsstrom und eine humanitäre Katastrophe“, sagte Direktorin Cornelia Füllkrug-Weitzel der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. Es wäre ein großes Wunder, wenn kein Krieg ausbreche. „Alles entwickelt sich in diese Richtung.“

Aktuellen Berichten zufolge fliehen bereits jetzt immer mehr Familien vor den Kämpfen in die Nachbarländer. Aus dem Norden und dem Zentrum des Landes seien die Türkei und der Libanon am schnellsten zu erreichen, die Flucht aus dem Süden führt am ehesten nach Jordanien. Die Diakonie Katastrophenhilfe ist laut Füllkrug-Weitzel nicht direkt in Syrien aktiv, weil das derzeit zu schwierig sei. Am dringendsten benötigt würden Nahrungsmittel, Heizmaterial, Kochgeschirr und ähnliche Bedarfsgüter - aber immer häufiger auch psychosoziale Unterstützung.

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind in Syrien seit Beginn der Proteste gegen das Assad-Regime im März vergangenen Jahres mehr als 7500 Menschen ums Leben gekommen. Der neue Syrien-Sondergesandte von Vereinten Nationen und Arabischer Liga, Kofi Annan, will bald nach Damaskus reisen. Annan soll helfen, das Blutvergießen in Syrien endlich zu beenden. „Man muss jetzt noch versuchen, das Ganze politisch zu lösen“, sagte Diakonie-Expertin Füllkrug-Weitzel, „aber ich habe wenig Hoffnung, dass dies gelingt.“ (dpa)

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