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Politik: Die Deutschen halten Schäuble für den besten Präsidenten

Früherer CDU-Chef liegt in der Gunst knapp vor Rita Süssmuth / Bürger sorgen sich um ihre wirtschaftlichen Verhältnisse – auch weil Europa größer wird

DEUTSCHLANDTREND

Für den Deutschlandtrend hat Infratest dimap im Auftrag von ARD/„Bericht aus Berlin“und Tagesspiegel vom 5. bis 7. Januar 1200 Wahlberechtigte befragt.

Vier Monate vor der Wahl ist die Diskussion um geeignete Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten voll entbrannt. Da Union und FDP in der Bundesversammlung die Mehrheit der Sitze haben, sind sie aufgefordert, einen Personalvorschlag zu machen. Von den fünf abgefragten Politikern bringen der ehemalige CDU-Chef Wolfgang Schäuble (32 Prozent) und die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (30 Prozent) aus Sicht der Bürger die besten Voraussetzungen für diese Aufgabe mit.

Die anderen Politiker finden dagegen deutlich weniger Rückhalt in der Bevölkerung: Für den ehemaligen Bundesumweltminister Klaus Töpfer votieren neun Prozent. Den Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion Wolfgang Gerhardt und den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel halten lediglich jeweils fünf Prozent für am besten geeignet.

Trotz beschlossener Reformen lösen die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland bei drei Vierteln der Bevölkerung (74 Prozent) Beunruhigung aus. Zwei Drittel befürchten sogar ein Absinken ihres Lebensstandards (64 Prozent), nur ein Viertel der Berufstätigen rechnet mit einer positiven beruflichen Entwicklung (25 Prozent). Hinzu kommt die bevorstehende EU-Erweiterung, die den Menschen offenbar mehr Sorgen als Hoffnungen macht (57 zu 24 Prozent). Gleichwohl sprechen sich die Deutschen mehrheitlich (58 Prozent) für eine mittel- bis langfristige Aufnahme der Türkei aus. Nur ein Drittel (35 Prozent) stimmt aus prinzipiellen Gründen dagegen. Da sich die Union gerade gegen eine Vollmitgliedschaft der Türken ausgesprochen hat, könnte ihr Beitritt zu einem der heißen Themen des anstehenden Europawahlkampfes werden.

Im Streit um religiöse Symbole an Schulen plädieren etwa gleich viele für eine Zulassung (28 Prozent) wie für ein Verbot (30 Prozent) christlicher und muslimischer Symbole. Ein gutes Drittel der Deutschen (36 Prozent) will das Kruzifix gegenüber dem Kopftuch bevorzugt sehen.Tsp

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