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Politik: Die dicke Luft in Deutschland setzt den Bäumen schwer zu - ein Drittel ist schwer geschädigt

Obwohl sich der Gesundheitszustand des deutschen Waldes insgesamt etwas gebessert hat, sind die Schäden an einzelnen Baumarten nach Zahlen der Bundesregierung alarmierend. So waren 1999 rund 44 Prozent der Eichen erheblich geschädigt, sieben Prozent mehr als 1998, wie aus dem am Montag in Berlin vorgestellten Waldzustandsbericht hervorgeht.

Obwohl sich der Gesundheitszustand des deutschen Waldes insgesamt etwas gebessert hat, sind die Schäden an einzelnen Baumarten nach Zahlen der Bundesregierung alarmierend. So waren 1999 rund 44 Prozent der Eichen erheblich geschädigt, sieben Prozent mehr als 1998, wie aus dem am Montag in Berlin vorgestellten Waldzustandsbericht hervorgeht. Nach Zahlen der Waldbesitzerverbände beläuft sich der wirtschaftliche Verlust auf mindestens 460 Millionen Mark jährlich. Umweltverbände warfen der Bundesregierung Schönfärberei in der Statistik vor.

Der Staatssekretär im Bundesforstministerium, Gerald Thalheim, betonte, dass dicke Luft in Deutschland den Bäumen weiter schwer zusetze. "Langfristig könnten die Wälder auch das derzeitige Maß an Luftverunreinigungen nicht verkraften." Doch vermerkte der SPD-Politiker positiv, dass die Belastung durch Stickstoff zwischen 1990 und 1996 um 30 Prozent, die mit Schwefel sogar um 70 Prozent zurückgegangen sei. Vor diesem Hintergrund sei insgesamt eine "allmähliche Verbesserung des Waldzustandes" seit 1991 festzustellen.

Damals wurden bei 30 Prozent aller Bäume erhebliche Schäden festgestellt, bei 32 Prozent hingegen gar keine. 1999 waren nach der amtlichen Statistik, die nach EU-Vorgaben erhoben wird, nur noch 22 Prozent deutlich geschädigt und immerhin 37 Prozent gesund. Allerdings hat sich der Anteil kranker Bäume seit 1998 wieder um ein Prozent erhöht.

Insgesamt haben die Nadelbäume von der Verminderung der Schadstoffe deutlich mehr profitiert als die Laubbäume. Von den vier Hauptbaumarten ist die Kiefer mit einem Flächenanteil von 13 Prozent deutlichen Schäden am wenigsten krank. Allerdings stieg bei ihr der Flächenanteil mit "deutlichen Schäden" im Vergleich zu 1998 um drei Prozentpunkte. Bei der Fichte sank dieser Anteil um einen Prozentpunkt, erreichte aber 25 Prozent aller erfassten Bäume.

Eine deutliche Zunahme der "erheblichen Schäden" fanden die Experten bei Buchen (32 Prozent; Vorjahr 29 Prozent). Für die Eiche bedeutete der Anstieg auf 44 Prozent einen starken Rückschlag, da 1998 noch eine Verringerung der "erheblichen Schäden" von 47 auf 37 Prozent verzeichnet worden war.

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