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Update

Die Ereignisse des Tages: Das passierte am Mittwoch in Libyen

Die Enthüllungsplattform WikiLeaks hat Mitteilungen von US-Diplomaten zur Situation in Libyen veröffentlicht. Unterdessen sind vier italienische Journalisten auf dem Weg nach Tripolis entführt worden.

+++ WikiLeaks stellt US-Dokumente über Libyen online +++

Die auf der Website publizierten Schreiben stammen aus der Zeit vor der Rebellion gegen das Gaddafi-Regime und reichen bis in die 80er Jahre zurück. WikiLeaks teilte im Kurzmitteilungsdienst Twitter mit, dass insgesamt 349 Libyen-Dokumente veröffentlicht worden seien. So beschreiben amerikanische Diplomaten im August 2009 dem US-Senator John McCain die Situation in Libyen vor dessen Besuch in dem nordafrikanischen Land. Libyen sei ein wichtiger Partner im Kampf gegen Terrorismus, heißt es. „Unsere strategische Partnerschaft in diesem Bereich ist hoch produktiv und nützlich für beide Nationen“, heißt es dort.

Positiv wird in den Schreiben auch der Beginn von Ausbildungsprogrammen eingeschätzt, um Libyen in Sicherheitsfragen zu unterstützen. Außerdem wolle Libyen von US-Firmen „tödliche Waffen“ kaufen. In dem Schreiben an John McCain wird es außerdem als hilfreich begrüßt, wenn der Senator im Kongress auf Perspektiven für mögliche Rüstungsgeschäfte mit Libyen hinwirken könnte. In anderen der von WikiLeaks veröffentlichten Dokumenten wird Libyens Position in der Afrikanischen Union oder die Haltung zu Konflikten in Ländern wie dem Tschad erörtert.

+++ Vier italienische Journalisten in Libyen entführt +++

Vier italienische Journalisten sind am Mittwoch in Libyen entführt worden. Das teilte das römische Außenministerium am Abend in Rom mit. Nach den ersten Angaben handelt es sich um zwei Journalisten des „Corriere della Sera“ sowie um je einen Vertreter der katholischen Zeitung „Avvenire“ und von „La Stampa“. Der regionale italienische Journalistenverband von Latium bestätigte die Entführung. Getreue von Diktator Muammar al-Gaddafi hätten die Journalisten auf dem Weg nach Tripolis angehalten und den Fahrer erschossen. Das habe einer der Entführten per Telefon mitgeteilt. (dpa)

+++ Sarkozy kündigt Libyen-Konferenz für 1. September an +++

Eine große Libyen-Aufbaukonferenz ist vom französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy am Mittwoch für den 1. September in Paris angekündigt worden. „In voller Übereinstimmung mit (dem britischen Regierungschef) David Cameron haben wir beschlossen, eine große internationale Konferenz zugunsten des freien Libyens von morgen einzuberufen - um zu zeigen, dass wir uns nun mit der Zukunft befassen“, sagte Sarkozy nach einer Unterredung mit Rebellenchef Mahmud Dschibril im Élyseepalast. (dpa)

+++Ausländische Journalisten in Tripolis wieder frei +++

Die in einem Hotel in Tripolis von Gaddafi-Anhängern eingeschlossenen Journalisten sind wieder frei. Wie die Medienvertreter am Mittwochnachmittag in der libyschen Hauptstadt bekanntgaben, konnten sie das Gebäude gegen 15 Uhr MESZ verlassen. Mit Kalaschnikows bewaffnete Anhänger von Machthaber Muammar el Gaddafi hatten die mehr als 30 Journalisten seit Sonntag im Hotel Rixos in der Nähe der in der Nacht von den Rebellen gestürmten Gaddafi-Residenz festgehalten. Einige von ihnen wurden direkt bedroht. Aus Furcht vor Kämpfen zwischen Rebellen und Kämpfern Gaddafis hängten einige Medienvertreter zwischenzeitlich Banner mit den Worten „TV“ oder „Presse, nicht schießen“ auf. (AFP)

+++Libyscher Übergangsrat kündigt Wahlen in acht Monaten an+++

Der Chef des Nationalen Übergangsrats der libyschen Rebellen hat Wahlen in acht Monaten angekündigt. Der italienischen Zeitung „La Repubblica“ vom Mittwoch sagte Mustafa Abdel Dschalil, es werde Parlaments- und Präsidentschaftswahlen geben. Gewünscht sei eine „demokratische Regierung“ und eine „gerechte Verfassung“. Der ehemalige Justizminister von Machthaber Muammar al-Gaddafi fügte hinzu: „Vor allem wollen wir nicht mehr wie bis jetzt vom Rest der Welt isoliert sein.“ Das „neue Libyen“ müsse sich von der Vergangenheit unterscheiden und auf den „Prinzipien von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ aufgebaut sein.

Was Gaddafi angeht, ist die vorherrschende Meinung innerhalb des Übergangsrats laut Dschalil, dass ihm und seiner „Bande“ in Libyen ein „fairer Prozess“ gemacht werden soll. Dazu sollten die Anzuklagenden „lebend festgenommen“ und anders behandelt werden, als Gaddafi seine Gegner behandelt habe. Der langjährige Machthaber wird seit Juni per Haftbefehl wegen mutmaßlicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gesucht.

Die Gaddafi-Ära sei bereits vorbei, auch wenn der Machthaber noch nicht festgenommen und für die von ihm verurteilten Verbrechen verurteilt worden sei, betonte Dschalil. Noch gebe es zahlreiche „Widerstandsnester“ in der Hauptstadt und eine starke Konzentration von Gaddafi-treuen Truppen im Gebiet von Sirte, aus deren Umgebung der bisherige libysche Machthaber stammt.

Der Koordinator des Nationalen Übergangsrats in Großbritannien, Guma el Gamaty, versicherte unterdessen, dass eine von der Rebellion gebildete Regierung, die unter Gaddafi abgeschlossenen Verträge einhalten werde. In einem Interview der BBC versprach Gamaty, dass „alle, deren Hände nicht mit Blut befleckt“ seien, „normal behandelt“ würden. (AFP)

+++Gaddafi ruft in zweiter Audiobotschaft zum Widerstand auf+++

Eine lokale Radiostation habe einen Aufruf von einem Mann verbreitet, bei dem es sich um Gaddafi handle, berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira. Darin habe er die Libyer aufgefordert, die Hauptstadt Tripolis von den Aufständischen „zu säubern“. Gaddafi habe den Aufständischen Folter vorgeworfen. Sie würden Gegner „exekutieren“.

Auch einen Tag nach der Erstürmung des militärischen Hauptquartiers war unklar, ob sich Gaddafi in der Hauptstadt Tripolis versteckt hat oder ob er in den Süden des Landes geflüchtet ist. Ein Rebellensprecher sagte, die Frage sei nicht mehr, wo sich Gaddafi aufhalte, sondern nur noch, wann er festgenommen werde.

Muammar Gaddafi soll im Falle seiner Festnahme zunächst in Libyen der Prozess gemacht werden, bevor er an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ausgeliefert wird. Dies erklärte ein Sprecher des Nationalen Übergangsrats der Rebellen. Man gehe davon aus, dass Gaddafi noch im Land sei.

Die Rebellen geben die Zahl der Toten bei der Eroberung von Tripolis mit mehr als 400 an. Mindestens 2000 Menschen seien zudem verletzt worden, erklärt ein Sprecher der Aufständischen im Sender Al-Arabija. Der Vorsitzende des Übergangsrates der Rebellen, Mustafa Abdel Dschalil, kündigte an, dass die Kämpfe fortgesetzt würden, bis Gaddafi gefasst sei. Dschalil zufolge kontrollierten Gaddafis Kämpfer noch immer drei Stadtteile von Tripolis. (dpa/rtr)

+++ China: Libyens Wiederaufbau soll von UN geführt werden +++

Libyens Wiederaufbau soll nach den Vorstellungen Chinas von den Vereinten Nationen angeführt und koordiniert werden. Dies sagte Außenminister Yang Jiechi in einem Telefonat mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Damit solle vermieden werden, dass allein westliche Staaten vom Wiederaufbau profitierten. (rtr)

Was in der Nacht zu Mittwoch geschah, lesen Sie auf der nächsten Seite.

+++ Audiobotschaft von Gaddafi+++

Nach der Eroberung des Regierungspalasts in Tripolis durch die Rebellen hat sich der einstige Machthaber Muammar Gaddafi kämpferisch gezeigt. In einer Radioansprache drohte er den Aufständischen in der Nacht auf Mittwoch mit einem erbitterten Kampf - notfalls bis in den Tod. Seinen Rückzug aus dem Regierungskomplex Bab al-Asisija in der Hauptstadt Tripolis bezeichnete er als ein "taktisches Manöver". Das Anwesen sei nach mehr als 60 Nato-Luftangriffen vollständig zerstört, erklärte Gaddafi in seiner Audiobotschaft, die auch im TV-Sender Al-Oruba übertragen wurde. Gaddafi erklärte, er werde weiterkämpfen bis zum Sieg gegen die Nato - oder er werde als Märtyrer sterben. Wo sich Gaddafi aufhält ist allerdings nach wie vor unklar.

+++Rebellen erobern Flughafen+++

Die libyschen Rebellen eroberten am späten Dienstagabend nach eigenen Angaben eine der größten Hochburgen Gaddafis in der Hauptstadt. Das Viertel Abu Salim sei nun unter der Kontrolle der Aufständischen, sagte ein ranghoher Sprecher der Rebellen dem Fernsehsender Al-Arabija. Die libysche Regierung hatte die Bewohner von Abu Salim stets als besonders Gaddafi-treu bezeichnet. Der Fernsehsender Al-Dschasira berichtete zudem, dass die Aufständischen mittlerweile die volle Kontrolle über den Flughafen von Tripolis gewonnen hätten.

+++Libysche Regierungstruppen kämpfen weiter+++

Nach Angaben der Rebellen schossen Regierungstruppen Grad-Raketen auf Wohngebiete in der Hauptstadt. Westlich von Tripolis wurden die Städte Suara und Adschelat von Gaddafi-Soldaten unter Beschuss genommen.

+++Regierung droht Rebellen +++

Ein Sprecher der libyschen Regierung drohte den Rebellen mit einem noch langen Kampf um Tripolis. Der Bürgerkrieg werde noch Monate, wenn nicht sogar Jahre andauern, sagt der Gaddafi-Sprecher Mussa Ibrahim dem Sender Al-Oruba. Die Rebellen-Anführer würden keinen Frieden finden, wenn sie nach Tripolis kämen. Die Truppen der Regierung würden Libyen notfalls in einen Vulkan und in ein Meer aus Feuer
verwandeln.

+++ Rebellen in Residenz des Diktators +++

In der Residenz verschanzte Kämpfer Gaddafis hätten den Widerstand aufgegeben, teilten die Rebellen am Dienstagnachmittag mit. Die Einheiten des Regimes flüchteten. Einige Kämpfer hätten sich den Rebellen ergeben.

Bei der Erstürmung der mit hohen Mauern befestigten und mehreren Toren versehenen Anlage Bab al-Asisija seien zwölf Aufständische getötet worden. Die Rebellen innerhalb der Residenz feierten nach Angaben des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira den Sturm der Gaddafi-Residenz mit Freudenschüssen und riefen: „Gott ist groß“.

Immer mehr Rebellenkämpfer stürmten in die Anlage. Auf Live-Bildern von Al-Dschasira war die von Einschusslöchern übersäte Fassade des Gaddafi-Hauses zu sehen. Davor versuchten Kämpfer ein Denkmal umzustürzen, das eine goldene Hand zeigt, die ein Flugzeug zermalmt. Das Denkmal erinnert an die Bombardierung der Gaddafi-Residenz durch die USA in den 80er Jahren. Unklar ist weiterhin der Verbleib Gaddafis. Wenn er sich in Bab al-Asisija aufgehalten haben sollte, wäre es nach Einschätzung von Beobachtern möglich, dass er durch das Bunker- und Tunnelsystem geflüchtet sein könnte.

+++ Nato lehnt Luftunterstützung für Rebellen ab +++

Die Nato lehnt Luftunterstützung für die libyschen Rebellen im Kampf gegen Muammar al-Gaddafi ab. Ein Militärsprecher des Bündnisses sagte am Dienstag im Nato-Hauptquartier in Neapel, Luftunterstützung sei nicht Aufgabe der Nato. „Wir stehen auch nicht in direktem Kontakt mit den Rebellen, um irgendwelche Angriffe zu koordinieren.“ Dies bedeute nicht, dass es keine Nato-Luftschläge gegen das Anwesen von Gaddafi in Tripolis geben könne. „Wir bombardieren, wenn von einem Ziel eine Gefahr für die Zivilbevölkerung ausgeht.“ Die Botschafter der 28 Nato-Staaten berieten am Dienstagnachmittag in Brüssel über die Lage in Libyen. Nato-Sprecherin Oana Lungescu sagte, nach dem Sturz Gaddafis werde es keine Bodentruppen der Nato in Libyen geben. Die Nato sei aber zu Ausbildungshilfe bereit.

Beim Kampf um Tripolis sind nach unbestätigten Informationen der libyschen Rebellenführung bisher bis zu 2000 Menschen getötet worden. Genaue Angaben zu den Opfern beider Seiten gebe es aber noch nicht, sagte Schamseddin Abdulmola, ein Sprecher des Übergangsrates in Bengasi, am Dienstag telefonisch der Nachrichtenagentur dpa. Von unabhängiger Seite gab es für die Opferangaben keine Bestätigung. Der Sprecher sagte weiter, Kämpfer der Aufständischen hätten viele wichtige Einrichtungen in Tripolis eingenommen, darunter auch den internationalen Flughafen der Hauptstadt sowie fast alle Krankenhäuser.

Der Übergangsrat gehe inzwischen davon aus, dass sich der Gaddafi-Sohn Saif al-Islam nie in den Händen von Rebellen befand, wie es noch am Vortag erklärt wurde. Abdulmola sagte, ein Gerücht über die Festnahme sei offenbar von Agenten Gaddafis gestreut worden, die sich in die Reihen der Kämpfer eingeschlichen hätten. Es sei ein Fehler des Übergangsrates gewesen, die Meldung verbreitet zu haben, ohne von den eigenen Kämpfern einen sicheren Beweis zu verlangen.

Saif al-Islam war in der Nacht zum Dienstag überraschend vor einem vor allem von Journalisten bewohnten Hotel in Tripolis erschienen. Die Aufständischen hatten angegeben, den 39-Jährigen, der wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vom Internationalen Strafgerichtshof gesucht wird, am Sonntagabend gefangen genommen zu haben.

Lesen Sie auf der nächsten Seite mehr über die vorangegangenen Ereignisse in Libyen.

+++ Sender: Schwere Gefechte um Gaddafi-Stützpunkt +++

In der libyschen Hauptstadt Tripolis sind nach Berichten internationaler Nachrichtensender schwere Kämpfe um den Stützpunkt Bab al-Asisija entbrannt, in dem der gestürzte Machthaber Muammar al Gaddafi vermutet wird. Aufnahmen im arabischen Sender Al-Dschasira zeigten am Dienstag dichte Rauchwolken über dem Stützpunkt, in dem auch die Residenz Gaddafis liegt. Reporter des Senders berichteten, Aufständischen kämpften sich langsam in die stark befestigte Anlage vor. Der britische Sender BBC berichtete von Gefechten auch in anderen Stadtteilen. Unter anderem seien Explosionen und Schießereien in der Nähe des Hotels Rixos zu hören, in dem westliche Journalisten untergebracht sind.

+++ Nato dementiert Angriff auf Gaddafi +++

Die Nato hat bestritten, dass ihre Flugzeuge in der Nacht das Anwesen des gestürzten libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Stadtteil Bab Al-Asisija in Tripolis angegriffen haben. „Wir haben das Gelände nicht bombardiert“, sagte ein Militärsprecher in Neapel am Dienstag. Er bestätigte, das Bündnis habe von Freitag bis Sonntag Flugblätter über Tripolis abgeworfen. Darin seien die Gaddafi-treuen Soldaten aufgefordert worden, die Kämpfe einzustellen. Es habe auch entsprechende Aufrufe gegeben, die auf Radiofrequenzen ausgestrahlt worden seien.

+++Heftige Kämpfe um Gaddafi-Residenz in Tripolis+++

In der libyschen Hauptstadt Tripolis hat es am Dienstag erneut heftige Kämpfe rund um die Residenz von Libyens Machthaber Muammar el Gaddafi gegeben. Es waren Raketen und schwerer Artilleriebeschuss zu hören, wie ein AFP-Reporter berichtete. Das nahegelegene Rixos-Hotel, in dem die ausländischen Journalisten untergebracht sind, wurde gegen 11.00 Uhr von einer schweren Explosion in der Nähe erschüttert, was Panik unter den Reportern auslöste.

Eine NATO-Sprecherin sagte, die Gaddafi-Truppen seien deutlich geschwächt, bedeuteten aber immer noch eine Gefahr. Die Kämpfe in der Hauptstadt hielten an, die Situation sei unübersichtlich. Am Montag hätten die Gaddafi-Truppen drei Scud-Raketen in Richtung der Küstenstadt Misrata abgefeuert. Die Boden-Boden-Raketen seien aus der Umgebung der Stadt Sirte abgeschossen worden, sagte die Sprecherin in Brüssel. Die Raketen seien in der Küstengegend von Misrata eingeschlagen, höchstwahrscheinlich im Meer oder in der Uferzone. Berichte über Todesopfer oder Schäden lagen der Sprecherin zufolge nicht vor.

Der Einsatz dieser Raketen bedeute eine Gefahr für Zivilisten, sagte die Sprecherin. Es handle sich um eine „Waffe des Terrors“, deren Einsatz „absolut unverantwortlich“ sei. Nach Angaben von USA und NATO setzten die libyschen Regierungstruppen erstmals am 15. August eine Scud-Rakete ein, die noch aus sowjetischer Produktion stammte.

+++Libyen-Kontaktgruppe trifft sich in Istanbul+++

Die Libyen-Kontaktgruppe will an diesem Donnerstag in Istanbul über die schwierige Lage in dem nordafrikanischen Land beraten. Es werde ein Treffen auf Ebene der politischen Direktoren der Außenministerien geben, teilte die türkische Regierung am Dienstag mit. Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu, der noch am Dienstag aus Äthiopien zu Gesprächen mit dem nationalen Übergangsrat der Rebellen nach Bengasi fliegen wollte, habe mit seinen Amtskollegen über die Lage beraten. Er hatte am Montag von einem historischen Tag für Libyen gesprochen. „Das neue Libyen sollte ein demokratischer, freier und geeinter Staat sein, wie es die Bürger fordern“, sagte er.

+++Kämpfe bei Tripolis gehen weiter+++

Rund 80 Kilometer westlich von Tripolis haben sich libysche Rebellen und Truppen des bedrängten Machthabers Muammar al-Gaddafi am Dienstagmorgen heftige Gefechte geliefert. Nach Angaben der Rebellen konzentrierten sich die Kämpfe auf die Stadt Al-Odschailat. Dort hatte es kürzlich eine Pro-Gaddafi-Demonstration gegeben.

+++Gaddafis Sohn Saif al-Islam zeigt sich siegessicher+++

Angeblich sollte er sich ja im Gewahrsam der Rebellen befinden, doch dann tauchte Gaddafi-Sohn Saif al-Islam plötzlich in Tripolis auf und zeigte sich gegenüber seinen Anhängern und ausländischen Journalisten siegessicher. Die libysche Hauptstadt sei nach wie vor unter Regierungskontrolle, sein Vater sei wohlauf, verkündete al-Islam in der Nacht zu Dienstag. Sein Bruder Mohamed hat sich bereits wieder aus der Gefangenschaft befreien können.

+++Gaddafi-Regime am Ende+++

Zeitenwende in Libyen: Nach 42 Jahren ist das Regime von Muammar al-Gaddafi zusammengebrochen. Die Aufständischen haben weite Teile der Hauptstadt Tripolis erobert. Deutschland wird sich nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel am Aufbau in Libyen beteiligen. “Es ist erfreulich, dass Gaddafi seine politische Macht verloren hat“, sagte Merkel am Montag auf dem Flug nach Zagreb. Nun beginne der Prozess des Wiederaufbaus und der Aufbau demokratischer Strukturen. “Daran werden die internationale Staatengemeinschaft und Deutschland intensiv mitarbeiten“, sagte Merkel mit Verweis auf das bevorstehende Treffen der Libyen-Kontaktgruppe in Paris.

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat einen Bundeswehreinsatz zur militärischen Stabilisierung Libyens nach dem Ende des Gaddafi-Regimes nicht ausgeschlossen. Sollte sich eine solche Frage an die Bundeswehr richten, „werden wir das konstruktiv prüfen, so wie wir das stets und immer tun“, sagte de Maizières Sprecher Stefan Paris am Montag in Berlin. Die Bundesregierung stellte auch weitere Hilfen für Libyen in Aussicht.

+++Gaddafi soll lebend gefasst werden+++

Die Führung der Aufständischen in Libyen will den untergetauchten Machthaber Muammar al-Gaddafi vor seine Richter bringen. „Wir hoffen, Gaddafi lebend gefangenzunehmen“, sagte der Vorsitzende des nationalen Übergangsrates, Mustafa Abdul Dschalil, am Montag auf einer von Fernsehsendern übertragenen Pressekonferenz in der Rebellenhochburg Bengasi. Die Welt solle Zeuge eines Prozess gegen den Diktator werden. Er kündigte an, die neue Führung wolle nach dem Sturz des Gaddafi-Regimes Frieden und Recht durchsetzen. „Wir streben nach einem Staat, in dem alle Menschen die gleichen Rechte haben“, sagte Dschalil. „Wir streben nach Frieden, Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit.“ Die Revolution habe gewonnen, wenn Gaddafi festgenommen sei.

+++ Libysche Rebellen nehmen Gebäude des Staatsfernsehens ein +++

Libysche Rebellenkämpfer haben am Montag das Gebäude des Staatsfernsehens in der Hauptstadt Tripolis eingenommen. Der ganze Gebäudekomplex sei in den Händen der Aufständischen, berichteten Mitarbeiter des Senders der Nachrichtenagentur dpa. Zuvor war die Satellitenübertragung des Programms, das zu den Propaganda- Instrumenten des Regimes von Muammar al Gaddafi gehört, unterbrochen worden. Nach Angaben aus Tripolis wurde die Sendung dann aus einem Studio in Gaddafis Heimatstadt Sirte zunächst wieder aufgenommen.

+++ EU-Sanktionen vorerst weiter in Kraft +++

Die Sanktionen der Europäischen Union (EU) gegen Führungsfiguren des libyschen Regimes von Machthaber Muammar al-Gaddafi bleiben vorerst weiter in Kraft. Sie könnten aber jederzeit aufgehoben werden, sagte ein Sprecher der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton am Montag in Brüssel. Die EU hat unter anderem die in Europa befindlichen Vermögen von mehr als 50 Unternehmen und 39 Personen eingefroren. „Sobald wir den Eindruck haben, dass wir damit der libyschen Bevölkerung helfen können, werden diese Maßnahmen aufgehoben und die Gelder freigegeben“, sagte der Sprecher. „Man kann die Sanktionsliste immer und jederzeit ändern. Wenn wir den Moment für gekommen halten werden wir das auch tun.“ Die Lage in Libyen ändere sich „alle fünf Minuten“. Die EU halte sich mit Ratschlägen an die Opposition in Libyen zurück: „Über den Aufbau des neuen Staates müssen vor allem die Libyer selbst entscheiden.“ Die EU könne außer humanitärer Hilfe auch die Unterstützung von Organisationen der Zivilgesellschaft, Hilfe bei Wahlen und dem Aufbau demokratischer Institutionen sowie wirtschaftliche Unterstützung anbieten. Die EU sei darauf vorbereitet, sehr rasch ihr bisheriges Verbindungsbüro in der Rebellenhauptstadt Bengasi zu einer offiziellen EU-Botschaft in Tripolis auszubauen. „Wir haben dort bereits ein Haus und wir hoffen, die EU-Delegation rasch eröffnen zu können.“

+++ Rebellen wollen Tripolis bis Dienstag ganz einnehmen +++

Die Aufständischen in Libyen wollen die Hauptstadt Tripolis bis Dienstag ganz unter ihre Kontrolle bringen. Ein Rebellenkämpfer in der Stadt sagte am Montag telefonisch der Nachrichtenagentur dpa, man erwarte, binnen 15 Stunden alle Stadtteile eingenommen zu haben. „Wir haben gesehen, wie sich die Truppen Gaddafis aus den meisten Straßen zurückgezogen haben“, sagte der Kämpfer, der sich nach eigenen Angaben einige hundert Meter von der Residenz des bisherigen Machthabers entfernt befand. Von dort feuerten Anhänger Gaddafis am Montag noch mit Panzern, wie Augenzeugen berichteten. Einwohner aus mehreren Stadtteilen von Tripolis berichteten am Mittag, in ihren Vierteln seien die Kämpfe abgeflaut. Auf den Straßen seien keine Regierungseinheiten mehr zu sehen. Rebellenkämpfer errichteten demnach zusammen mit Einwohnern Kontrollstellen auf den Straßen.

Die Rebellen wissen nach eigenen Angaben nach wie vor nicht, wo sich Gaddafi aufhält. Niemand wisse, wo sich Gaddafi befinde, sagt der Chef des Übergangsrats der Aufständischen, Mustafa Abdul-Dschalil, dem Fernsehsender Al-Arabija. Libyens Ministerpräsident Al Baghdadi Ali al-Mahmudi befindet sich nach einem Bericht des Fernsehsenders Al-Dschasira auf der tunesischen Insel Djerba.

+++ China will Libyen beim Wiederaufbau helfen +++

Die chinesische Regierung hat Libyen Unterstützung beim Wiederaufbau des Landes zugesagt. China respektiere die Entscheidung der Bevölkerung, Muammar al-Gaddafi vertreiben zu wollen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking am Montag. „Wir hoffen, dass sich die Situation in Libyen frühzeitig stabilisiert, damit die Menschen dort ein normales Leben führen können.“ China sei bereit, mit der internationalen Gemeinschaft beim Wiederaufbau Libyens zusammenzuarbeiten. Seit Anfang Juni hat es mehrere Treffen zwischen chinesischen Offiziellen und libyschen Oppositionsführern gegeben. China hatte zu Gaddafi seit 1969 gute Beziehungen unterhalten.

+++ Gericht verhandelt über Auslieferung von Gaddafi-Sohn +++

Der Internationale Strafgerichtshof verhandelt mit den Rebellen in Libyen über eine Überstellung des festgenommenen Gaddafi-Sohns Saif al-Islam nach Den Haag. „Wir sind mit dem libyschen Übergangsrat im Gespräch über seine Auslieferung“, sagte Sprecher Fadi el-Abdallah am Montag Reportern in Den Haag. Einzelheiten nannte er nicht. Angesichts der noch instabilen Lage in Tripolis sei auch noch völlig unklar, wann eine Überstellung möglich wäre. Bereits in der Nacht hatte der argentinische Chefankläger des Strafgerichtshofes, Luis Moreno-Ocampo, die Festnahme des 39-jährigen Saif al-Islam als „sehr wichtig“ gewürdigt. Er hoffe, dass auch Gaddafi sowie dessen Schwager, der Geheimdienstchef Abdullah Senussi, verhaftet werden, sagte Moreno-Ocampo Reportern. Auf Antrag des Chefanklägers hatten Untersuchungsrichter des sogenannten Weltstrafgerichts im Juni internationale Haftbefehle gegen Muammar al-Gaddafi und dessen Sohn Saif al-Islam sowie gegen Senussi erlassen. Ihnen werden schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen - darunter die persönliche Verantwortung für Morde an Hunderten regimekritischen Zivilisten sowie die Organisierung von Massenvergewaltigungen zur Einschüchterung der Bevölkerung.

Mehr über die Entwicklung der Situation in Libyen und internationale Reaktionen erfahren Sie auf der nächsten Seite.

+++ Niebel: Keine Entwicklungshilfe für Libyen +++

Libyen kann nach Worten von Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) nach einem Machtwechsel nicht mit deutschen Entwicklungsgeldern rechnen. „Dafür ist das Land zu reich“, sagte Niebel am Montag in Rostock. Libyen sei auch bislang kein Partnerland der deutschen Entwicklungskooperation gewesen. Er werde allerdings bis zu sieben Millionen Euro für Nothilfe zur Verfügung stellen. Dabei gehe es im Wesentlichen um die Aufrechterhaltung der Energie- und Wasserversorgung, um die unmittelbare Not der Bevölkerung zu lindern. Wenn die Öl- und Gasproduktion wieder anläuft, könne Libyen in Deutschland alles kaufen, was im Spektrum der Entwicklungskooperation hilfreich ist, betonte Niebel.

+++ Westerwelle schließt Bundeswehr-Einsatz nicht aus +++

Außenminister Guido Westerwelle schließt den Einsatz von deutschen Soldaten in Libyen nach dem Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi nicht aus. Westerwelle verwies am Montag in Berlin darauf, dass von den Vereinten Nationen zum Beispiel der Wunsch nach Absicherung von humanitärer Hilfe kommen könnte. Dafür sei es derzeit aber noch „zu früh“. Zugleich rechtfertigte er nochmals die deutsche Enthaltung im UN-Sicherheitsrat. Westerwelle sagte: „Ich schließe nicht aus, dass die Vereinten Nationen, wenn ein entsprechendes Mandat beschlossen werden sollte, auch verschiedene Staaten nach etwas fragen werden.“ Zunächst gehe es aber darum, dass sich das libysche Volk selbst demokratisch neu aufstellen müsse. „Die deutsche Kompetenz besteht vor allen Dingen darin, dass wir beim wirtschaftlichen Aufbau helfen können.“ Nach Angaben des Auswärtigen Amtes gab es vom Übergangsrat der libyschen Rebellen bislang keine Bitte um deutsche militärische Unterstützung. „Der Wunsch ist nicht geäußert worden“, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amts, Andreas Peschke. Offen ist noch, wann das eingefrorenen Milliardenvermögen des Gaddafi-Regimes freigegeben werden kann. Allein auf deutschen Konten liegen mehr als sieben Milliarden Euro. Erneut verteidigte Westerwelle die Entscheidung, der Libyen-Resolution im UN-Sicherheitsrat nicht zuzustimmen. „Jeder hat auf seine Art und Weise einen Beitrag geleistet, dass die Zeit des Regimes von Oberst Gaddafi vorbei ist. Wir Deutsche mit unseren politischen Prioritäten, mit unserer gezielten Sanktionspolitik. Das wird auch international sehr geschätzt.“

+++ EU sagt libyscher Opposition Hilfe zu +++
Die Europäische Union hat den Rebellen in Libyen Hilfe beim Aufbau eines demokratischen Staates versprochen. „In Libyen ist der Weg für Freiheit und Selbstbestimmung jetzt frei“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso vom Montag in Brüssel. „Die Entwicklungen in Libyen geben dem arabischen Frühling neuen Schwung“, heißt es. „Das Streben der Völker in der Region nach Freiheit und Würde geht weiter. Die Europäische Union steht an ihrer Seite und unterstützt ihre demokratischen Hoffnungen und Entscheidungen.“ Der „unnachgiebige“ Einsatz der Opposition, der Nato, mehrerer EU-Staaten und regionaler Akteure führten zum Ende des Regimes von Machthaber Muammar al-Gaddafi. „Die EU wird gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft das Land beim Übergang zur Demokratie und beim wirtschaftlichen Wiederaufbau, gegründet auf sozialer Gerechtigkeit, Einbeziehung aller Beteiligten und territorialer Integrität, unterstützen.“

Auch der britische Premierminister Cameron äußerte sich zur Lage. Gaddafi solle aufhören, weiter zu kämpfen, mahnte er nach einem Treffen des Nationalen Sicherheitsrates in London. Der Nato-Einsatz zum Schutz von Zivilisten werde auch nach einem möglichen Sieg der Rebellen weiterlaufen, erklärte er. Cameron sagte Libyen nach einem möglichen Machtwechsel umfassende Unterstützung zu. Libyen solle selber über seine Zukunft entscheiden, dabei aber „breite internationale Unterstützung“ haben. Großbritannien werde unter anderem bei der medizinischen und technischen Versorgung und dem Wiederaufbau helfen. Auch werde es juristische und finanzielle Unterstützung für eine neue, demokratische Regierung geben. So sollten eingefrorene Gelder wieder freigegeben werden.

+++ Lage in Libyen nicht stabil +++

“Die Lage ist nicht stabil“, sagt ein Vertreter der Rebellen der Nachrichtenagentur Reuters in einem Telefonat. “Überall wird geschossen.“ Gaddafi-Einheiten hätten Panzer im Bereich des Hafens von Tripolis und des Militärkomplexes des Machthabers in Stellung gebracht. Das Hauptproblem seien Scharfschützen. Derweil bekommen die Rebellen in Tripolis Verstärkung. Aus ihrer östlich gelegenen Hochburg Misrata seien mehr als 1000 Bewaffnete nach Tripolis vorgestoßen, meldeten die Aufständischen. Die Kämpfe konzentrierten sich nach wie vor auf das Gebiet um die Residenz von Muammar al-Gaddafi. Dort haben sich nach diesen Angaben mehrere hundert afrikanische Söldner verschanzt. Auch in den von den Rebellen kontrollierten Straßenzügen der Stadt gebe es noch Heckenschützen auf den Dächern hoher Gebäude.

+++ Polen soll libysche Rebellen mit Waffen unterstützt haben +++

Polen soll den libyschen Rebellen nach offiziell unbestätigten Berichten Waffen für den Kampf gegen die Regierungstruppen geliefert haben. Die polnische Nachrichtenagentur PAP meldete am Montag unter Berufung auf Quellen in Regierungskreisen, die Waffen seien im Frühjahr mit Zustimmung der Warschauer Regierung an die Aufständischen verkauft worden. Eine offizielle Bestätigung des Berichtes gab es zunächst nicht. Außenminister Radoslaw Sikorski, der im Mai die Rebellen in Bengasi besucht hatte, wollte am Nachmittag zur Entwicklung in Libyen Stellung nehmen. Der polnische Botschafter in Libyen hatte bereits im Juni als erster westlicher Diplomat seine Residenz in die Rebellenhochburg Bengasi verlegt.

Mehr über die Entwicklung der Situation in Libyen erfahren Sie auf der nächsten Seite.

+++ Libyen-Kontaktgruppe trifft sich in Paris +++

Nach dem absehbaren Ende des Gaddafi-Regimes will sich die Libyen-Kontaktgruppe kommende Woche in Paris treffen. Frankreichs Außenminister Alain Juppé kündigte am Montag in einer kurzen Ansprache an: „Frankreich schlägt ab kommender Woche ein Sondertreffen der Kontaktgruppe auf höchstem Niveau vor. Alles ist dabei, sich zu wenden; das ist Anlass zu großer Zufriedenheit. Frankreich ist genau kalkulierte Risiken eingegangen; der Anlass war gerechtfertigt.“

Juppé rief die internationale Gemeinschaft auf, das nordafrikanische Land jetzt tatkräftig zu unterstützen. „Es gibt keinen Ausweg mehr für Gaddafi; ich glaube an die Aussöhnung des libyschen Volkes“, sagte er in einer vom TV direkt übertragenen Ansprache im Pariser Außenamt.

+++ Große Verluste der Rebellen +++

Die Rebellen haben nach eigenen Angaben große Verluste bei Kämpfen mit Gaddafi-treuen Truppen in Tripolis erlitten. Zahlreiche Aufständische seien getötet worden, sagt ein Vertreter der Rebellen.

+++ Nato berichtet über Ziele in Tripolis +++

Kampfflugzeuge der Nato haben am Sonntag eine ganze Reihe von Zielen in der libyschen Hauptstadt Tripolis angegriffen. Dies geht aus Angaben des Bündnisses vom Montag in Brüssel hervor. Demnach wurden drei Kommandozentralen sowie eine weitere nicht näher identifizierte Militäreinrichtung getroffen. Zudem seien zwei Radaranlagen, neun Abschussrampen für Boden-Luft-Raketen, ein Panzer und zwei Panzerwagen in Tripolis zerstört worden. Das sind deutlich mehr Ziele in Tripolis, als die Nato in ihren täglichen Kommuniques normalerweise nennt. Seit Beginn des Nato-Einsatzes vom 31. März seien 19 877 Einsätze geflogen worden, davon 7505 Kampfeinsätze.

+++ Gaddafi-Sohn führt Truppen ins Zentrum von Tripolis +++

Gaddafis Sohn Chamis führt einem Medienbericht zufolge eine Truppeneinheit ins Zentrum von Tripolis. Die Truppen hätten Gaddafis Militärkomplex verlassen, berichtet der Fernsehsender Al-Arabija unter Berufung auf Rebellenkreise.

+++ Nationaler Übergangsrat plant schnellen Umzug nach Tripolis +++

Der Nationale Übergangsrat will ein Machtvakuum in Libyen verhindern und plant einen schnellen Umzug von Bengasi nach Tripolis. Man werde in den kommenden Tagen einige Schwierigkeiten überwinden müssen, doch am Ende werde ein neues Libyen entstehen, sagte der Geschäftsführer des Übergangsrates für Großbritannien, Mahmud Nacua, am Montag dem britischen Sender BBC. Auch wenn an einigen Orten noch gekämpft werde, kontrolliere der Rat derzeit 95 Prozent von Libyen und Tripolis. Es gebe keine neuen Nachrichten zum Aufenthalt von Muammar al-Gaddafi. Für Libyen sei ein großer Tag gekommen, überall werde „der Sieg für die Menschen, für die Freiheit“ gefeiert: „Die Ära Gaddafi ist zu Ende.“ Der Übergangsrat ist bereits von zahlreichen Ländern anerkannt worden. In London ist er in der libyschen Botschaft untergebracht, nachdem die Diplomaten Gaddafis ausgewiesen worden waren. Nacua dankte der britischen Regierung für die Unterstützung im Kampf gegen Gaddafi. Die Beziehungen zwischen Großbritannien und dem neuen Libyen würden weiterhin sehr gut bleiben.

+++ Rebellen nehmen Gaddafi-Leibwächter gefangen +++

Die Aufständischen in Libyen haben nach eigenen Angaben einen ranghohen Leibwächter Gaddafis gefangen. Saad Masud habe versucht, sich mit einer größeren Summe Geldes auf dem Seeweg aus der umkämpften Hauptstadt Tripolis abzusetzen, berichteten die Aufständischen auf einer arabischen Internetseite. Ein ranghoher Offizier der Gaddafi-Truppen, Milad al-Waser, sei bei einem Schusswechsel in seiner Villa erschossen worden. Er habe sich den Rebellen nicht ergeben wollen. Kämpfer der Aufständischen durchsuchten Villen in der Hauptstadt.

+++ Gaddafi offenbar noch in seiner Residenz +++

Muammar al Gaddafi soll sich nach Diplomatenangaben weiterhin in seiner Residenz Bab el Asisija aufhalten. Das Anwesen war seit März mehrfach Ziel von NATO-Luftangriffen, fast alle Gebäude wurden dabei zerstört. Allerdings soll das Gelände über ein Bunkersystem verfügen.

Auch im Süden der Hauptstadt wurde nach wenigen Stunden nächtlicher Waffenruhe wieder gekämpft. Seit dem frühen Morgen waren Explosionen und das Feuer schwerer Waffen zu hören. Auch in der Nähe des Hotels, in dem die meisten ausländischen Journalisten untergebracht sind, gab es Gefechte. Augenzeugen berichteten zudem von Kämpfen in mehreren Teilen des Stadtzentrums. Der TV-Sender El Dschasira strahlte ein kurzes Telefoninterview mit dem Gaddafi-Sohn Mohamed aus, der sich nach eigenen Angaben in sein Haus zurückzog. Während des Gesprächs war heftiger Gefechtslärm im Hintergrund zu hören, anschließend sprach Mohamed mit panischer Stimme. In dem Gespräch versicherte er, nicht Teil des Systems zu sein und räumte Fehler der Regierung ein. Nach Angaben von Gaddafis Sprecher Mussa Ibrahim kamen beim Kampf um Tripolis 1300 Menschen ums Leben, eine unabhängige Bestätigung dafür gab es nicht. Einer der führenden Vertreter des Nationalen Übergangsrats, Mahmud Dschibril, warnte angesichts der anhaltenden Kämpfe vor verfrühter Siegesfreude. Auch in der Ölstadt Brega im Osten wurde laut den Rebellen weiter gekämpft.

Mehr über die Entwicklung der Situation am Morgen erfahren Sie auf der nächsten Seite.

+++ Westerwelle fordert Gaddafi zum Rücktritt auf +++

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat den libyschen Machthaber Muammar el Gaddafi eindringlich zum Rücktritt aufgefordert. „Die Zeit des Diktators ist vorbei“, sagte Westerwelle am Montag in Berlin. Gaddafi solle jetzt „von sich aus gehen“, um weiteres Blutvergießen zu verhindern. Er habe einen Krieg gegen sein eigenes Volk geführt und werde sich dafür vor einem internationalen Gericht verantworten müssen. Deutschland setze für Libyen nun auf einen friedlichen und geordneten Übergang. Westerwelle begrüßte, dass der Nationale Übergangsrat der Rebellen dazu aufgerufen habe, keine Racheakte zu verüben. Es gehe um einen politischen Übergang zu demokratischen Verhältnissen. Die eingefrorenen libyschen Staatsgelder müssten nach dem erwarteten Sturz Gaddafis schnell wieder freigegeben werden, um den Menschen vor Ort zu helfen.

+++ Rebellen ziehen durch Tripolis +++

Hunderte Rebellen ziehen geschlossen durch Tripolis, wie ein Reuters-Reporter aus der Stadt berichtet. Ihr Ziel ist der Grüne Platz im Zentrum der Hauptstadt.

+++ Sicherheitskonferenz-Chef sieht viele Möglichkeiten deutscher Hilfe für Libyen +++

Deutschland hat nach Ansicht des Vorsitzenden der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, vielfältige Möglichkeiten, Libyen auf dem Weg zur Demokratie zu unterstützen. Gerade die Bundesrepublik, die sich nicht an dem NATO-Einsatz gegen das Gaddafi-Regime beteiligt habe, könne nach dessen Ablösung eine wichtige Rolle beim Wiederaufbau des Landes spielen, sagte Ischinger am Montag im Deutschlandradio Kultur. Nach Ansicht des ehemaligen deutschen Botschafters in den USA und Großbritannien könnte Deutschland dazu beitragen, die Handelschancen des Landes mit der Europäischen Union zu verbessern. Auch eine militärische Stabilisierungsmission sei nicht ausgeschlossen, falls es in Libyen nach dem Fall des Machthabers Muammar el Gaddafi nicht ruhig bleibe. Auch hieran könne sich Deutschland beteiligen, sagte Ischinger. Auch Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hatte dies zuvor nicht ausgeschlossen. Die Europäische Union müsse jetzt mit einer Stimme sprechen und in enger Abstimmung mit der Nato ein umfassendes Aufbau- und Befriedungskonzept erarbeiten, forderte Ischinger. Er müsse den Libyern dabei aber zugestehen, das Schicksal ihres Landes selbst in die Hand zu nehmen. Wie die Ägypter müssten die Libyer jetzt sagen können: „Wir sind das Volk, wir haben das geschafft, und wir entscheiden selbst, nicht etwa die Regierung in Washington oder die Nato in Brüssel oder die Europäische Union.“

+++ Stellungnahme Italiens +++

Die Rebellen haben nach Einschätzung Italiens fast ganz Tripolis unter ihre Kontrolle gebracht. Die Regierungstruppen hätten nicht mehr als zehn bis 15 Prozent der Hauptstadt noch unter ihrer Kontrolle, sagte der italienische Außenminister Franco Frattini. Die Festnahme von Gaddafis Söhnen sei der entscheidende Schlag gegen das Regime gewesen. Sollte Gaddafi weiterhin Widerstand leisten, dann sei er verantwortlich, wenn es zum einem Blutbad komme, betonte Frattini.

+++ EU fordert Rücktritt Gaddafis+++

Die Europäische Union hat Muamma al Gaddafi erneut zum Rücktritt aufgefordert.

+++ Vorerst kein südafrikanisches Asyl für Gaddafi +++

Südafrikas Außenministerin Maite Nkoana-Mashabane sagt, Gaddafi werde nicht in ihr Land kommen, um dort Asyl zu beantragen. Auch habe Südafrika kein Flugzeug nach Libyen geschickt, um Gaddafi einen Rückzug zu ermöglichen. Sie wisse nicht, wo Gaddafi sich aufhalte. Zugleich betont die Außenministerin, Südafrika werde im Falle eines Sturzes von Gaddafi eine Rebellenregierung zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht anerkennen.

+++ Erste Jubelfeiern ++++

Nach 42 Jahren feiert Libyen das Ende des Regimes von Muammar al Gaddafi. In der Hauptstadt Tripolis bejubelten Tausende den Sieg der Aufständischen. In der Rebellenhochburg Bengasi und anderen Städten wurden Feuerwerkskörper gezündet und Freudenschüssen abgefeuert. „Wir gratulieren dem libyschen Volk zum Sturz von Muammar al-Gaddafi und rufen das libysche Volk auf, auf die Straßen zu gehen und das öffentliche Eigentum zu beschützen. Lang lebe das freie Libyen“, heißt es in einer am Morgen verbreiteten Erklärung des Übergangsrates, berichtete die „New York Times“ auf ihrer Website. Am frühen Montagmorgen war Tripolis nach Angaben der Rebellen bis auf wenige Widerstandsnester vollständig in der Hand der Regimegegner.

Die Leibgarde von Gaddafi habe die Waffen niedergelegt, berichteten Sprecher der Aufständischen im Sender Al-Dschasira. Zwei Söhne des Despoten wurden festgenommen, ein dritter unter Hausarrest gestellt. Über den Aufenthaltsort von Gaddafi selbst lagen zunächst keine Informationen vor. Ein Vertreter des Übergangsrates sagte, er „glaube nicht, dass Gaddafi noch in Tripolis“ sei.

Am frühen Montagmorgen brachten die Rebellen auch den Grünen Platz im Herzen von Tripolis unter ihre Kontrolle. Fernsehsender zeigten Hunderte von Menschen, die auf dem Platz in der Nähe des Anwesens von Gaddafi feierten und Freudenschüsse abgaben. Andere schossen auf Riesenposter mit dem Konterfei von Gaddafi. Laut Al-Dschasira kündigte die Rebellen an, den Platz wieder in „Platz der Märtyrer“ umzubenennen.

Viele Soldaten Gaddafis seien gefangen genommen worden, hieß es. Andere würden allerdings immer noch Widerstand leisten. Gaddafis Regierungssprecher Mussa Ibrahim sagte am Sonntagabend, in Tripolis habe es seit dem Mittag mindestens 1300 Tote gegeben. Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete am Montagmorgen von heftigen Gefechten in der Nähe der Residenz von Machthaber Gaddafi. Auch im Süden der Hauptstadt wurde nach wenigen Stunden Waffenruhe wieder gekämpft. Seit 6 Uhr waren Explosionen und das Feuer schwerer Waffen zu hören. Auch in der Nähe des Hotels, in dem die meisten ausländischen Journalisten untergebracht sind, gab es Gefechte.

Nach einem Bericht des Senders Al Dschasira verlassen Panzer das Anwesen Gaddafis in Tripolis und nehmen einen Teil der Hauptstadt unter Beschuss. Die Truppen von Machthaber Gaddafi kämpfen auch nach Angaben der Rebellen noch immer in Tripolis. Vor allem um die Residenz von Gaddafi sind laut Berichten verschiedener Nachrichtensender heftige Kämpfe ausgebrochen. „Was da genau abläuft, können wir aber nicht sagen“, berichtete ein Reporter der britischen BBC, nach dessen Einschätzung große Teile der Stadt bereits unter Kontrolle der Aufständischen seien. US-Präsident Barack Obama sieht Libyen vor dem Wendepunkt. Großbritanniens Premierminister David Cameron hat Gaddafi erneut zum Rückzug aufgefordert. „Aus den Szenen, die wir in Tripolis sehen, wird klar, dass das Ende für Gaddafi nahe ist“, hieß es in einer am späten Sonntagabend veröffentlichten Stellungnahme Camerons. „Er hat entsetzliche Straftaten gegenüber dem libyschen Volk begangen und muss jetzt gehen, um weiteres Leiden seines eigenen Volkes zu verhindern.“.

Welche Erfolge die Rebellen bereits vorzuweisen haben, erfahren Sie auf der nächsten Seite.

Tripolis entgleite dem „Griff eines Tyrannen“, das Regime zeige Anzeichen des Zusammenbruchs, erklärte Obama am Sonntagabend (Ortszeit) nach einer Mitteilung des Weißen Hauses in Washington. Der sicherste Weg, um das Blutvergießen zu beenden, sei einfach: „Muammar al Gaddafi und sein Regime müssen erkennen, dass ihre Herrschaft zu einem Ende gekommen ist.“ Gaddafi müsse einsehen, dass er Libyen nicht länger kontrolliere. „Er muss ein für alle Mal die Macht aufgeben.“ In dieser historischen Zeit müsse der nationale Übergangsrat der Rebellen die notwendige Führungsstärke zeigen, um das Land durch die Phase des Übergangs zu steuern. Obama erklärte weiter: „Wir werden weiterhin mit unseren Alliierten und Partnern in der internationalen Gemeinschaft zusammenarbeiten, um das libysche Volk zu beschützen und einen friedlichen Übergang zur Demokratie zu unterstützen.“

Auch die Nato rechnet mit einem schnellen Ende des Regimes. „Heute können wir anfangen, eine neue Zukunft aufzubauen“, erklärte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen in der Nacht zum Montag in Brüssel. „Das Gaddafi-Regime bröckelt eindeutig.“ Rasmussen forderte Gaddafi und seine Truppen auf, die Macht niederzulegen. „Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, ein neues Libyen zu schaffen - einen Staat, der auf Frieden beruht, nicht auf Angst; Demokratie, nicht Diktatur; dem Willen aller, nicht den Launen weniger.“ Al-Dschasira zeigte Bilder, wie jubelnde Menschen die Aufständischen auf den Straßen von Tripolis begrüßten, tanzten und Freudenschüsse abgaben. Viele skandierten „Allah ist mächtig“ oder „Tripolis wird frei sein“. Auch aus anderen Städten des Landes wurden Freudenfeiern gemeldet. In der Rebellenhochburg Bengasi versammelte sich eine riesige Menschenmenge zu einem Freudenfest.

Im Westen von Tripolis nahmen die Rebellen laut Al-Dschasira drei Söhne von Gaddafi gefangen, darunter den mit internationalem Haftbefehl gesuchten Saif al-Islam. Er sei gemeinsam mit seinem Bruder Al-Saadi in einem Touristendorf festgesetzt worden, berichtete ein Sprecher der Aufständischen, Abu Bakr al-Tarbulsi. Der älteste Sohn, Mohammed al-Gaddafi, wurde in seinem Anwesen unter Hausarrest gestellt. Die Aufständischen würden für seine Sicherheit garantieren, sagte Mohammed al Gaddafi in der Nacht zum Montag in einem Telefoninterview des Fernsehsenders Al-Dschasira.

Gegen Gaddafi, seinen Sohn Saif al-Islam und seinen Schwager, den Geheimdienstchef Abdullah Senussi, liegen internationale Haftbefehle vor. Ihnen werden schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes (IStGH) rief den libyschen Übergangsrat in Bengasi deshalb auf, Saif al-Islam nach Den Haag zu überstellen. Schon an diesem Montag wolle man darüber verhandeln, wie die Auslieferung ablaufen könnte, sagte der Staatsanwalt Luis Moreno-Ocampo dem US-Sender CNN. Der nationale Übergangsrat setzt aber offenbar darauf, die Verantwortlichen in Libyen vor Gericht zu stellen. Dazu habe Libyen das volle Recht, betonte frühere Botschafter des Landes in den USA, Ali Aujali, der inzwischen für den Übergangsrat spricht, im Sender Al-Dschasira.

Gaddafi selbst wandte sich am späten Sonntagabend zum dritten Mal an diesem Tag an seine Anhänger. In einer Audio-Botschaft beschwor er im Staatsfernsehen seine Gefolgsleute: „Ihr müsst auf die Straße gehen, um die Ratten und Verräter zu bekämpfen. Alle Stämme müssen nach Tripolis marschieren, um es zu beschützen. Wenn nicht, werdet Ihr Sklaven der Kolonialisten werden.“ Plötzlich stoppte seine Stimme. Für die Unterbrechung der Nachricht gab es keine Erklärung. Unklar war, von wo aus Gaddafi gesprochen hatte.

Welche Rolle die Nato derzeit spielt, erfahren Sie auf der nächsten Seite.

Die USA haben einem Zeitungsbericht zufolge durch verstärkte Luftunterstützung offenbar einen erheblichen Teil zum Erfolg der libyschen Rebellenoffensive in Tripolis beigetragen. In den vergangenen Tagen hätten die USA rund um die Uhr aus der Luft die Gebiete überwacht, die noch unter Kontrolle der Streitkräfte von Machthaber Muammar el Gaddafi gestanden hätten, berichtete die „New York Times“ am Sonntagabend auf ihrer Internetseite unter Berufung auf namentlich nicht genannte Regierungsvertreter.

Bewaffnete Predator-Drohnen hätten Einheiten Gaddafis aufgespürt, verfolgt und gelegentlich auf sie gefeuert. Zur gleichen Zeit hätten Spezialkräfte aus Großbritannien, Frankreich und anderen Ländern geholfen, die Kämpfer der Rebellen auszubilden und zu bewaffnen. Ein westlicher Diplomat sagte der „New York Times“, allen sei bewusst gewesen, dass das Gaddafi-Regime an einen Punkt gelangen werde, an dem es seine Streitkräfte nicht mehr befehligen und kontrollieren könne. Allein am Samstag griff die NATO laut „New York Times“ bei insgesamt 7459 Luft-Missionen tausende Ziele an, von einzelnen Raketenwerfern bis zu Hauptquartieren des libyschen Militärs. Die Angriffe hätten nicht nur die militärische Infrastruktur zerstört, sondern die Kontrolle der Kommandeure über ihre Truppen stark beeinträchtigt. Selbst entschlossene Kampftruppen seien nicht mehr in der Lage gewesen, ihre Aktionen zu koordinieren.

Der Zeitung zufolge warnten US-Regierungsvertreter jedoch in vertraulichen Gesprächen vor zu großem Optimismus. Sie glaubten demnach, dass noch Tage oder gar Wochen vergehen könnten, bis das Militär völlig zusammenbricht oder Gaddafi und sein engster Kreis den Kampf aufgeben. Demnach könnte Gaddafi selbst nach dem Fall von Tripolis aus einem Versteck heraus den Kampf fortsetzen. (AFP/ dpa/Reuters)

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