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Politik: Die FDP und der Heuchel-Faktor (Kommentar)

Die Freien Demokraten, wie wir sie kennen: tricky fast bis zur Unkenntlichkeit. Dieser Versuch, mit einer Doppelstrategie das Gesicht zu wahren, konnte nicht gelingen - Wolfgang Gerhardt für die Moral, Ruth Wagner für die Macht.

Die Freien Demokraten, wie wir sie kennen: tricky fast bis zur Unkenntlichkeit. Dieser Versuch, mit einer Doppelstrategie das Gesicht zu wahren, konnte nicht gelingen - Wolfgang Gerhardt für die Moral, Ruth Wagner für die Macht. Es kommt vor allem der Ansehensverlust an, Gerhardts und Wagners. Von wegen heilige Johanna ... Der Höhepunkt des närrischen Treibens allerdings ist, dass Klaus Kinkel jetzt von heuchlerischen Reaktionen spricht. Er meint die Kritik an Gerhardt. Genau, das ist es nämlich: Einer sollte es doch tun, den Guten geben; und dass es Gerhardt ist, schadet nichts, oder nach der Niederlage vor allem ihm. Das ist Vielen recht. Vor allem in der FDP. Wie schön, dass ein ehemaliger Vorsitzender dieser Partei so deutlich auf den hohen Heuchel-Faktor aufmerksam macht: Doppelmoral wird als Supermoral verkauft. Ja, da lesen sich die Äußerungen aus der Partei gleich ganz anders. Vize Rainer Brüderle zum Beispiel, der nie auch nur eine klitzekleine Ambition auf den FDP-Vorsitz gehabt haben will. Und Guido Westerwelle - der sich schon für die Zeit nach Gerhardt rüstet, in der er bestimmt nicht mehr Generalsekretär sein will - sagt wirklich, der ganze Vorgang sei "stilbildend". Also ist noch mehr davon zu erwarten? Aber lassen wir sie tricksen. Daran erkennen wir sie doch.

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