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Politik: Die Grünen: "Ich mache mit meiner Biographie Ost-Themen stark" - Werner Schulz im Interview

Werner Schulz ist wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag. Am 22.

Werner Schulz ist wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag. Am 22. Januar wird er 50 Jahre alt.

Warum will ein Politiker aus Sachsen auf die Berliner Landesliste der Bündnisgrünen für die Bundestagswahl?

Weil ich seit 1968 in Berlin lebe, hier in den 70er Jahren in der DDR zur Oppositionsbewegung gestoßen bin und mich das Neue Forum als gebürtigen Sachsen erst 1989 zu den Massenprotesten gegen das Regime nach Leipzig schickte.

Mit welchem Argument soll der linke Landesverband überzeugt werden, dass Werner Schulz ihn im Bundestag am besten vertritt?

Ich vertrete die Themen, die in diesem Wahlkampf entscheidend sind. Ich bin der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, ich bin Sprecher für die Angelegenheiten der Neuen Bundesländer. Als langjähriger Gegner der SED verstehe ich besser als viele andere in meiner Partei, wie man die PDS bekämpft. Die PDS wird im Wahlkampf eine wichtige Rolle spielen, nachdem Edmund Stoiber angekündigt hat, das rot-rote Bündnis von Berlin zum Thema zu machen. Ich halte es für sehr wichtig, dass im Bundestag auch prominente Vertreter der Neuen Länder für die Grünen sprechen und damit zeigen, dass wir den Osten nicht aufgeben.

Warum sollten die Berliner Grünen auf bundespolitische Argumente schauen?

Wer sich als Landesverband der Hauptstadt empfindet, muss diesem Anspruch auch gerecht werden. Berlin ist ein Ost-West-Land, ist die Werkstatt der Inneren Einheit. Die Berliner Grünen haben zwei aussichtsreiche Listenplätze zu vergeben, deshalb werbe ich dafür, auch einen Vertreter des Ostens zu wählen. Damit ich nicht missverstanden werde: Ich will keine Quotierung. Ich werfe meine fachliche Qualität und meine politische Lebensleistung in die Wagschale. Wir Bündnisgrünen brauchen für Berlin einen Abgeordneten, der mit seiner Biografie Ost-Themen stark machen kann.

Ihre Gegenkandidaten Andrea Fischer und Hans-Christian Ströbele stehen für ganz bestimmte Milieus oder Aufgaben der Partei. Wäre es nicht ein Verlust, wenn die Fraktion auf sie verzichten müsste?

Natürlich wäre das schade. Wir haben alle unsere Qualitäten und Stärken. Wir haben in der nächsten Fraktion keinen Mangel an grünen Linken oder an grünen Realpolitikern. Aber wir haben einen Mangel an Politikern, die für die andere Hälfte des Namens unserer Partei stehen. Ich habe mir das nicht ausgesucht, aber ich bin der letzte Vertreter von Bündnis 90 in dieser Partei.

Warum will ein Politiker aus Sachsen auf die Berli

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