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Politik: Die Konferenz über "Modernes Regieren" in Berlin leidet nicht nur unter der Abwesenheit von Tony Blair

Drei Tage vor der Konferenz "Modernes Regieren im 21. Jahrhundert" sind nicht alle glücklich, die das Großtreffen in Berlin am 2.

Drei Tage vor der Konferenz "Modernes Regieren im 21. Jahrhundert" sind nicht alle glücklich, die das Großtreffen in Berlin am 2. und 3. Juni vorbereiten müssen. Unklar ist noch, ob Israels Premier Ehud Barak kommen wird. Über Tony Blairs familienbedingte Absage wird in Frankreich munter spekuliert, wo die Kränkung über den deutschen-britischen Vorstoß des Schröder/Blair-Papiers nicht vergessen ist. Die wissenschaftlichen Institutionen, die das Treffen unterstützen, schwitzen unter dem Zeitdruck. Und die Medien, die das Bild der 14 oder 15 Staats- und Regierungschefs in die Welt tragen sollen, haben das Gefühl, nicht zu wissen, was dieses Event bringen wird - außer spektakulären Auftritten.

Gewiss ist: Die Konferenz wird mit einem gemeinsamen Kommunique enden, in dem die Regierungschef den gemeinsamen Willen bekunden, das globalisierte Zeitalter politisch zu gestalten. Gewiss ist auch, dass der prominenteste Gast, US-Präsident Bill Clinton, das abschließende Mittagessen am Samstag um 13 Uhr 15 mit Reiseziel Moskau verlassen wird. Neu ist, dass die Konferenzregie nun doch ein ausführliches Pressegespräch nach diesem Mittagessen vorsieht, mit der noch anwesenden Prominenz. Und so ungewiss es ist, in welchen Strukturen die Diskussion über das moderne Regieren später weitergeführt wird, so sehr steht fest, dass die informelle kleine Gruppe aus den Stäben der britischen, deutschen, niederländischen und schwedischen Regierungschefs zwei Wochen später erneut zusammentreffen wird.

Ursprung des Treffens ist eine Einladung, die Kanzler Gerhard Schröder im vergangenen November in Florenz ausgesprochen hat. Dort hatten die Regierungschefs von Großbritannien, Frankreich, Brasilien, Deutschland, USA und Italien über das gleiche Thema debattiert. Auf die Einladung folgte die Suche nach Termin und Ort: Schröder hätte gern einen Termin vor der nordrhein-westfälischen Landtagswahl gefunden, doch zu diesem Zeitpunkt wollte der britische Premier Blair nicht. Während nach einem Termin gesucht wurde, weitete sich die Teilnehmerliste ständig aus. Nicht, weil aus Berlin eingeladen wurde, sondern weil alle dabei sein wollten.

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