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Wie eine Stadtvilla wirkt das Haus der saarländischen Landesvertretung in den Ministergärten. Vom obersten Geschoss lockt der Ausblick auf die Reichstagskuppel.

© Landesvertretung Saarland

Die Landesvertretung Saarland: Tor zu Frankreich

Die Landesvertretung des Saarlands pflegt die Partnerschaft mit dem Nachbarland Frankreich – und den europäischen Gedanken. Teil 13 der Serie

Schade. Oder besser: Quel dommage. Hätte der Besucher nicht ahnen müssen, wie wichtig das Französische hier in der Saarländischen Landesvertretung genommen wird? Dann hätte er doch zumindest mit ein paar Resten seiner bescheidenen Schulkenntnisse angeben können. Und gleich die Pförtnerin mit „Bonjour, Madame!“ begrüßt. Nun ja, Chance verpasst.

Dienststellenleiter Stephan Schweitzer wird viel von Frankreich sprechen

Stephan Schweitzer, der Dienststellenleiter, wird viel von Frankreich sprechen. Doch zunächst einmal führt er durch das Haus in den Ministergärten. Zeigt das sonnige Foyer des stadtvillenartigen Quader-Baus, den Ausblick auf die Reichstagskuppel im obersten Geschoss, den schönen Garten. Und kommt dann auf das, was die Saar-Landesvertretung von den anderen unterscheidet: „Unsere Arbeit hat einen klaren Europa- Frankreich-Schwerpunkt. Da spielt die unmittelbare Nähe zum Nachbarland eine besondere Rolle – auch die Tatsache, dass wir aufgrund der historischen Entwicklung schon früh den Gedanken der europäischen Einigung vorangetrieben haben.“ Man pflege die Partnerschaft mit dem Nachbarn Lothringen sowie mit Luxemburg und der deutschen Gemeinschaft in Belgien. Zudem habe man intensive Beziehungen zu den Ländern der Frankofonie.

Die Saarländer haben mit 22 Mitarbeitern das kleinste Team unter den Landesvertretungen. Um Sparsamkeit bemüht, verzichtet man auf eine eigene Küche und einen Übernachtungsbereich für Gäste. Der Platz wird effektiv genutzt, sogar Untermieter wurden noch aufgenommen: „Es sind zwei Institutionen, die zu uns passen“, sagt Schweitzer, „die Repräsentanz unserer Nachbarregion, des Départements de la Moselle, sowie das Hauptstadtbüro der saarländischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft gwSaar.“ Auch mit relativ wenig Personal präsentiert das Saarland ein abwechslungsreiches Programm in Berlin. Es reicht von Diskussionen und Lesungen über den Berlinale-Empfang und die Premiere des Saar-„Tatorts“ bis hin zu einer jährlichen Großveranstaltung am Weltfrauentag.

Ein besonderes Event war ein religionsübergreifendes Tanzprojekt

Ein besonderes Event war im Frühjahr „Dancing in Berlin“. Da tanzten 40 Schülerinnen und Schüler christlichen, jüdischen und muslimischen Glaubens in der Vertretung. Sie brachten Merengue, Rumba, Tango und Swing aufs Parkett – Jugendbegegnung im Geist von Versöhnung und Freundschaft. „Dancing in Berlin“ ist ein Projekt der Talat-Alaiyan-Stiftung, die Jugendliche aus den palästinensischen Autonomiegebieten, Israel und Deutschland zusammenbringt, und des vierfachen Tanzweltmeisters Pierre Dulaine. Von Dulaines Arbeit mit Kindern und Jugendlichen erzählte 2014 auch die Kino-Doku „Dancing in Jaffa“. Bevor es dann vom Garten wieder ins Haus geht, macht der Dienststellenchef noch einen kleinen Umweg. (...)

Der vollständige Text findet sich in der "Agenda" vom 16. Juni 2015 - einer Publikation des Tagesspiegels, die jeden Dienstag erscheint. Die aktuelle Ausgabe können Sie im E-Paper des Tagesspiegels lesen.

Hans-Hermann Kotte

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