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Politik: Die Nato strebt Neuorganisation der Balkantruppen an

Die Nato strebt eine Neuorganisation ihrer Truppen auf dem Balkan an. Das wurde am Dienstag zu Beginn eines zweitägigen Treffens der Nato-Verteidigungsminister in Toronto (Kanada) in Kreisen der Allianz bestätigt.

Die Nato strebt eine Neuorganisation ihrer Truppen auf dem Balkan an. Das wurde am Dienstag zu Beginn eines zweitägigen Treffens der Nato-Verteidigungsminister in Toronto (Kanada) in Kreisen der Allianz bestätigt. Ziel sei es, zu einem einheitlichen Balkan-Kommando zu kommen. Fest stehe, dass zunächst die in Bosnien stationierte internationale SFOR-Truppe von derzeit etwa 30 000 auf 20 000 Soldaten im Verlauf dieses Winters verringert werde. Die Zahl der Mitglieder Kosovo-Friedenstruppe KFOR werde von jetzt 43 000 auf 50 000 aufgestockt.

Die Bereitstellung von insgesamt rund 80 000 Soldaten auf dem Balkan, darunter auch in Mazedonien und Albanien, bereitet vielen Ländern Probleme. So haben bereits Belgien und Frankreich angekündigt, die Zahl ihrer Soldaten in Bosnien reduzieren zu wollen. Portugal will sich offenbar mehr auf Einsätze in Ost-Timor konzentrieren. Kanadas Verteidigungsminister Art Eggleton sprach von Überforderung bei einigen Staaten. Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping kündigte an, dass die deutschen Truppen in Bosnien von derzeit etwa 3000 Mann nur um rund zehn bis 15 Prozent verringert würden. Das deutsche Kontingent von etwa 6000 im Kosovo bleibe unberührt.

US-Verteidigungsminister William Cohen hat sich besorgt über sinkende Verteidigungsausgaben der Nato-Partner gezeigt. Die Nato-Staaten müssten ihre Verteidigungsausgaben umgestalten, um "Schwachstellen" des Bündnisses zu beseitigen.

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