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Politik: Die SPD erholt sich leicht

Umfragen sehen Sozialdemokraten zwischen 27 und 29 Prozent / Mehrheit gegen längere Arbeitszeit

Für den Deutschlandtrend im Auftrag von ARD/Bericht aus Berlin und Tagesspiegel hat Infratest dimap vom 29. März bis 31. März 1200 Bürger befragt. Für das Politbarometer im Auftrag von ZDF und Tagesspiegel führte die Forschungsgruppe Wahlen vom 29. März bis 1. April 1315 Interviews.

Nach dem Wechsel an der Parteispitze registriert der Deutschlandtrend einen spürbaren Aufschwung für die SPD. Wäre am Sonntag Bundestagswahl, könnte die SPD demnach im Vormonatsvergleich um drei Punkte auf 27 Prozent zulegen. Die Union verlöre drei Punkte und ihre absolute Mehrheit, sie käme auf 47 Prozent. Die Grünen blieben bei elf, die PDS bei fünf Prozent, die FDP legte um einen Punkt auf sieben Prozent zu. Laut Politbarometer bleibt alles beim Alten. Da die Forschungsgruppe der SPD allerdings schon vor zwei Wochen 29 Prozent bescheinigt hat, nähern sich die Werte der Institute nun an. Die Union steht hier unverändert bei 48 Prozent. Die Grünen bleiben bei zehn, die FDP bei fünf und die PDS bei vier Prozent. Erringt die PDS keine drei Direktmandate, hätte die Union demnach die absolute Mehrheit.

Auf Widerstand stößt die Streichung der Eigenheimzulage. Laut Politbarometer sind 72 Prozent der Befragten dagegen, nur 24 Prozent wären mit dem Wegfall einverstanden. Eine längere Wochenarbeitszeit lehnen 59 Prozent ab. 38 Prozent hätten nichts dagegen – und interessanterweise spendet dem auch jedes vierte Gewerkschaftsmitglied Beifall. Der Deutschlandtrend ermittelte mehr Zustimmung. Hier bezweifeln nur 51 Prozent den volkswirtschaftlichen Nutzen längerer Arbeitszeiten, 44 Prozent halten sie für sinnvoll. Und wenn damit tatsächlich die Wirtschaft angekurbelt würde, wären sogar 69 Prozent bereit zum längeren Arbeiten.

Dass eine Ausbildungsplatzabgabe hilfreich ist, erscheint der Mehrzahl der Bürger (53 Prozent) laut Deutschlandtrend fraglich. Selbst SPD-Anhänger äußern sich zu 43 Prozent skeptisch. Populär indessen ist das Vorhaben von Innenminister Schily, eine schnellere und einfachere Abschiebung von verdächtigen Ausländern zu ermöglichen. 79 Prozent stimmen dem zu. Nur unter den Grünen-Anhängern ist eine knappe relative Mehrheit (46 Prozent) dagegen. Tsp

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