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Politik: Die Spur führt nach Pakistan

Der mutmaßliche Attentäter vom New Yorker Times Square hat sich 2009 im Talibangebiet aufgehalten

New York/Washington - Der Zugriff erfolgte offenbar in letzter Minute. Der 30 Jahre alte Faisal Shahzad, der seit vergangenem Jahr die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, saß am Montagabend kurz vor Mitternacht bereits im Flugzeug, als ihn Ermittler am New Yorker John-F.-Kennedy-Flughafen aus der Maschine holten. Der gebürtige Pakistaner wollte sich nach Dubai absetzen. Er ist Hauptverdächtiger des versuchten Terroranschlags auf dem New Yorker Times Square. „Wir haben von ihm nützliche Informationen bekommen“, sagte US-Justizminister Eric Holder am Dienstag in Washington. Der 30-Jährige beteuerte, allein gehandelt zu haben. „Es war klar ein Terrorangriff, um Amerikaner zu töten. An einem der belebtesten Plätze sollten so viele wie mögliche unschuldige Touristen und Theaterbesucher ermordet werden“, sagte Holder. „Er wollte Tod und Zerstörung in das Herz Manhattans bringen.“

In dem am New Yorker John-F.-Kennedy-Flughafen geparkten Auto des Terrorverdächtigen, einem weißen Geländewagen, stellte die Polizei eine Pistole und Munition sicher. Der pakistanische Nachrichtensender DawnNews berichtete, die US-Behörden hätten die zuständigen pakistanischen Stellen darüber informiert, dass der Verdächtige aus Karachi stamme.

Die Justizbehörde in New York teilte mit, der Verdächtige habe am Samstag das Auto mit der Bombe auf den vor allem bei Touristen beliebten Platz im Theaterviertel von Manhattan gefahren. Die Ermittler waren ihm am Montag über das Auto auf die Spur gekommen. Er hatte den Wagen erst vor drei Wochen in Connecticut gekauft und bar bezahlt. Von der Verkäuferin des Autos hatten die Ermittler die Handy-Nummer des Verdächtigen und über abgehörte Gespräche erfahren, dass er sich ins Ausland absetzen wollte.

Die Familie Shahzads lebt in Pakistan, darunter seine Frau mit zwei Kindern. Sein Schwager, seine Mutter und sein Schwiegervater wurden nach pakistanischen Angaben verhört. Die Mutter Shahzads sagte Reportern, dass ihr Sohn bei einem Besuch im Sommer 2009 zusammen mit einem Freund in den Nordwesten Pakistans gereist sei. Die Region gilt als Rückzugsgebiet der Taliban aus dem benachbarten Afghanistan. dpa/AFP

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