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Politik: Die Spur führt zu Al Qaida

Ermittler untersuchen mysteriöse Reise des Attentäters von Stockholm

Von Frank Jansen

Berlin - Der Selbstmordattentäter von Stockholm hat möglicherweise im Auftrag von Al Qaida gehandelt. Bei den Ermittlungen zu Hintermännern des Anschlags vom Sonnabend werde untersucht, ob der Iraker Taimur Abdulwahab al Abdali bei einem Aufenthalt in Jordanien in Kontakt zu Mitgliedern der irakischen Filiale von Al Qaida stand, hieß es am Donnerstag in deutschen Sicherheitskreisen. Al Abdali war im Frühjahr in die jordanische Hauptstadt Amman gereist, in der viele irakische Flüchtlinge leben. Es sei nicht auszuschließen, dass der irakische Zweig von Al Qaida, der sich „Islamischer Staat Irak“ nennt, al Abdali zum Anschlag animiert hat, sagten Experten dem Tagesspiegel.

Im September 2007 hatte der irakische Al-Qaida-Ableger ein Kopfgeld auf den schwedischen Künstler Lars Vilks ausgesetzt, der den Propheten Mohammed als Hund gezeichnet hatte. Al Abdali äußerte kurz vor seiner Tat,er hasse Vilks.

Die ursprüngliche Annahme, der Iraker habe als Einzeltäter gehandelt, sei „vom Tisch“, sagten Experten. Es sei zu vermuten, dass al Abdali „in Amman eine weitere Radikalisierung erfahren hat“. Zuvor hatte sich der Iraker nach bisherigen Erkenntnissen bereits durch die Verbindung zu Islamisten in der englischen Stadt Luton zum Fanatiker entwickelt. Es werde nun untersucht, welche Fäden zwischen Luton, wo al Abdali gelebt hatte, und Amman gesponnen wurden, hieß es in Sicherheitskreisen.

Der Iraker hatte in Stockholm eine Autobombe gezündet und wollte sich in die Luft sprengen. Doch eine der Rohrbomben, die al Abdali mit sich trug, explodierte zu früh. Frank Jansen

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