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Politik: Die unabhängige Bergier-Kommission untersucht die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg

Die unabhängige Expertenkommission "Schweiz - Zweiter Weltkrieg" untersucht im Auftrag von Regierung und Parlament die Rolle des Landes und ihrer Finanzinstitutionen im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg. Die Kommission wird von dem Zürcher Wirtschaftshistoriker Jean-Francois Bergier geleitet.

Die unabhängige Expertenkommission "Schweiz - Zweiter Weltkrieg" untersucht im Auftrag von Regierung und Parlament die Rolle des Landes und ihrer Finanzinstitutionen im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg. Die Kommission wird von dem Zürcher Wirtschaftshistoriker Jean-Francois Bergier geleitet. Ihr gehören sieben weitere Historiker und ein Jurist an. Es sind dies die vier Schweizer Georg Kreis, Jacques Picard, Jakob Tanner und Joseph Voyame sowie die Historiker Wladyslaw Bartoszewski (Polen), Saul Friedlaender (Israel), Harold James (Großbritannien) und Sybil Milton (USA). Die Experten und ihr Mitarbeiterstab haben unter Aufhebung des Bank- und Berufsgeheimnisses Zugang zu allen relevanten Akten. Die Rechtsgrundlage ist in einem vom Parlament Ende 1996 einstimmig verabschiedeten Gesetz geregelt. Es gilt für fünf Jahre; die Kosten der Untersuchung werden auf rund 25 Millionen Franken (rund 30 Millionen Mark) geschätzt. Im Mai 1998 hatte die Kommission einen ersten Zwischenbericht über die Goldgeschäfte der Schweiz während des Kriegs vorgelegt. Nach dem nun präsentierten Flüchtlingsbericht soll bis Ende 2001 der Schlussbericht folgen. Die Einsetzung der Bergier-Kommission ist eine der Reaktionen der Schweiz auf die internationale Kritik an der zögerlichen Aufarbeitung der Vergangenheit. Bereits 1998 hatte die Bergier-Kommission durch eine kritische Studie über die Geschäfte der Schweizerischen Nationalbank mit Raubgold der Nazis Aufsehen erregt und in rechtsgerichteten Kreisen für Aufregung gesorgt.

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