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Die Vorarbeiter: Agieren hinter den Kulissen

Sie beraten die Regierungschefs, bereiten Entscheidungen vor und suchen dann im Vorfeld der Gipfel sozusagen im Basislager mit den Unterhändlern der anderen Seite den Kompromiss.

Auf die einen richten sich die Kameras, die anderen knüpfen im Hintergrund die Fäden – und sind damit genauso wichtig für die Beschlüsse. Sie beraten die Regierungschefs, bereiten Entscheidungen vor und suchen dann im Vorfeld der Gipfel sozusagen im Basislager mit den Unterhändlern der anderen Seite den Kompromiss. Im Falle des Euro-Krisengipfels waren das auf deutscher Seite vor allem Nikolaus Meyer-Landrut, außenpolitischer Berater von Bundeskanzlerin Merkel, und Jörg Asmussen, Staatssekretär im Finanzministerium. Beide hatten am Donnerstag in Brüssel die Vorgespräche mit den Vertretern aus den anderen 17 Euro-Ländern geführt.

Meyer-Landrut, Jahrgang 1960, war als Nachfolger von Uwe Corsepius im Februar 2011 zum Leiter der für Europapolitik zuständigen Abteilung 5 im Kanzleramt ernannt worden. In diplomatischen Kreisen ist er bestens vernetzt. Der diplomierte Historiker und exzellente Frankreich-Kenner – seine Frau ist Französin – stand seit 1987 in Diensten des Auswärtigen Amtes. 1999 wurde er Sprecher der deutschen Vertretung bei der EU, 2002 und 2003 war er Sprecher des EU-Verfassungskonvents. Im Mai 2006 wechselte der Onkel von ESC-Gewinnerin Lena und Neffe des früheren Diplomaten und Leiters des Bundespräsidialamtes, Andreas Meyer-Landrut, ins Kanzleramt.

Jörg Asmussen, 1966 in Flensburg geboren, ist SPD-Mitglied. Seit 1996 im Finanzministerium tätig, wurde er im Juli 2008 als Nachfolger von Thomas Mirow Staatssekretär. Er hatte Anteil daran, dass sein früherer Ökonomie-Professor Axel Weber 2004 Bundesbank-Präsident wurde. Als später die Finanzmarktkrise auch die Hypo Real Estate erschütterte, geriet Asmussen als für die Bankenaufsicht zuständiger Staatssekretär in die Kritik. (Tsp)

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