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Politik: „Die Warnung wurde schnell verbreitet“

Monika Ellinger arbeitet für die Deutsche Welthungerhilfe im Norden Sri Lankas. Mit ihr sprach Ulrike Scheffer.

Monika Ellinger arbeitet für die Deutsche Welthungerhilfe im Norden Sri Lankas. Mit ihr sprach Ulrike Scheffer.

Frau Ellinger, wann kam die Nachricht von dem neuen Beben in Sri Lanka an?

Die Medien haben am Montagabend sehr schnell reagiert und eine Tsunamiwarnung verbreitet.

Wie hat die Bevölkerung reagiert?

Nach dem Tsunami vor drei Monaten war das natürlich ein Schock für die Menschen. Viele rannten aus ihren Häusern und suchten Zuflucht auf Hügeln. Eine Frau erlitt offenbar einen tödlichen Herzinfarkt. Eine Massenpanik gab es aber nicht. Allerdings hat man in Sri Lanka auch nichts gespürt, es gab keine Erschütterungen.

Hat sich die Lage wieder beruhigt?

Viele sind am Dienstag nicht zur Arbeit gegangen, Eltern schickten ihre Kinder nicht in die Schule, und auch die meisten Busse fuhren heute nicht. Unsere Projektarbeit läuft aber ganz normal weiter.

Die Welthungerhilfe ist im Norden Sri Lankas im Einsatz. Welche Vorkehrungen werden dort gegen neue Beben getroffen?

Vor Jaffna wird ein Wall im Meer errichtet, an dem sich Tsunamiwellen brechen sollen. Außerdem werden Küstengebiete wieder aufgeforstet, damit das Wasser besser aufgehalten werden kann.

Werden die Fischer nun eher bereit sein, weiter von der Küste entfernt zu siedeln, so wie die Regierung es plant?

Die Fischer haben keine Alternative. Sie können ihre Netze nicht jeden Tag mehrere hundert Meter zum Strand tragen. Auch wenn sie Angst haben: Sie wollen direkt am Meer wohnen.

Rechnen Sie mit einem Rückschlag für den Tourismus?

Ich kann mir gut vorstellen, dass die aktuellen Ereignisse dem Tourismus schaden. Aber in einigen Monaten wird auch das wieder vergessen sein.

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