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Politik: Die wenigsten glauben an mehr Jobs

Politbarometer: 24 Prozent der Deutschen wünschen sich eine große Koalition / Fischer im Sinkflug

Für das Politbarometer im Auftrag von ZDF und Tagesspiegel sind vom 14. bis 17. März 1237 Bürger befragt worden.

Die Visa-Affäre schadet Außenminister Joschka Fischer mehr als seiner Partei. Während Fischer seit Februar um weitere 0,2 Prozentpunkte in seinem Ansehen gelitten hat, und erneut nur als zweitbeliebtester Politiker im Politbarometer geführt wird, können sich die Grünen im März schon wieder leicht erholen. Wäre am Sonntag Bundestagswahl, kämen sie auf zehn Prozent (plus eins). Dagegen würde die SPD mit 31 Prozent einen Prozentpunkt verlieren. Wie im Februar käme eine schwarz-gelbe Koalition auf 48 Prozent der Stimmen, Rot-Grün würde nur noch 41 Prozent erreichen. Obwohl inzwischen 47 Prozent der Deutschen glauben, Joschka Fischer sei persönlich schuld am Visa-Chaos in Kiew, fordern lediglich 23 Prozent seinen Rücktritt als Außenminister. 64 Prozent sind dafür, dass er im Amt bleibt.

Obwohl die Erwartungen der Bürger an den Jobgipfel vom Donnerstag nicht besonders hoch waren, steigt die Zahl derjenigen, die sich eine große Koalition zur Bewältigung der wirtschaftlichen Probleme wünscht. 24 Prozent sind für ein Bündnis von SPD und Union, im Februar waren es noch 17 Prozent. Die Arbeitslosigkeit steht erneut an der Spitze der wichtigen Themen (90 Prozent). Allerdings glauben nur 13 Prozent der Deutschen, dass es in den kommenden Jahren dafür eine Lösung geben wird. 85 Prozent sind überzeugt, dass die Arbeitslosenzahlen auch in Zukunft hoch bleiben werden. Schuld an der hohen Arbeitslosigkeit ist aus Sicht von 37 Prozent der Befragten die Bundesregierung, 28 Prozent sehen die Hauptschuld bei den Unternehmen, die keine Arbeitsplätze schaffen.

Von den Rezepten für mehr Jobs halten die Bürger wenig. Von einer Senkung der Unternehmensteuer erwarten nur 16 Prozent neue Arbeitsplätze, 28 Prozent glauben, das bringe gar nichts. Eine Lockerung des Kündigungsschutzes halten elf Prozent für effizient, aber 47 Prozent erwarten davon keine neuen Jobs. Am wenigsten überzeugt sind die Deutschen von einer Verlängerung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich. Nur sechs Prozent glauben, dadurch würde die Arbeitslosigkeit sinken, 45 Prozent glauben nicht daran. 56 Prozent der Befragten lehnen einen Wegfall der Eigenheimzulage ab und sogar 74 Prozent sind gegen eine Streichung der Entfernungspauschale. Selbst bei den grünen Anhängern überwiegt die Ablehnung. 63 Prozent sind gegen eine Abschaffung. Auch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer lehnen drei Viertel der Deutschen ab, nur 23 Prozent sind dafür. Tsp

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