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Iran

© dpa

Diplomatie: Weiter Querelen um Zwischenfall im Persischen Golf

Die USA legen Beschwerde gegen Iran ein - der wiederum wirft dem Pentagon die Fälschung des Beweisvideos vor und präsentiert seine eigene Version des Vorfalls im Internet.

Nach dem Zwischenfall im Persischen Golf haben sich die USA in einer offiziellen Note über das Vorgehen des Iran beschwert. Das US-Außenministerium habe der Schweiz eine diplomatische Note zur Weiterleitung an den Iran übergeben, in dem es gegen den Vorfall in der Straße von Hormus protestiere, sagte Ministeriumssprecher Tom Casey. Der Text unterstreiche die US-Angaben der vergangenen Tage. Demnach hatten sich fünf iranische Schnellboote in internationalen Gewässern drei US-Kriegsschiffen auf rund 500 Meter genähert und mit einem Angriff gedroht. Da die USA und der Iran keine formalen diplomatischen Beziehungen unterhalten, werden die US-Interessen in Teheran von der Schweizer Botschaft vertreten.    Der Iran veröffentlichte unterdessen ein Video, um seine Version des Vorfalls zu beweisen. In dem Video, das nach Angaben des iranischen Fernsehsenders Press-TV von den iranischen Revolutionsgarden stammt, bittet die Besatzung eines iranischen Schnellboots per Funk höflich die Besatzung der US-Schiffe darum, Angaben zu ihrer Herkunft und ihrem Vorhaben zu machen. "Koalitionskriegsschiff Nummer 73, das ist eine iranische Patrouille", sagt darin ein Iraner in englischer Sprache. Der Angesprochene auf einem US-Schiff antwortet demnach: "Das ist Koalitionskriegsschiff Nummer 73. Ich bin in Internationalen Gewässern im Einsatz. "US-Außenamtssprecher Tom Casey sagte zu der iranischen Darstellung: "Ich denke, wir begreifen alle, was sich ereignet hat."

Iran: Video ist Fälschung
  
Zuvor hatten die US-Streitkräfte ihrerseits ein Video und eine Tonaufnahe als Beweis für ihre Darstellung des Zwischenfalls vorgelegt. Die iranischen Revolutionsgarden, um deren Schnellboote es sich gehandelt haben soll, die  bezeichneten die Bänder als Fälschung.  

Ein Sprecher der US-Marine räumte ein, dass sich nicht eindeutig feststellen lasse, ob die bedrohlichen Funksprüche auf den Tonbändern von iranischer Seite stammen. Leutnant John Gay vom US-Stützpunkt in Bahrein sagte, die Drohungen hätten auch von Land oder einem anderen Boot in der Gegend gesendet werden können. Gray betonte aber, dass die iranischen Schnellboot sich "auf sehr provokative und aggressive Weise" verhalten hätten. (mpr/AFP)

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