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Diplomatische Beziehungen: Kolumbien legt Kontakt zu Ecuador auf Eis

Im monatelangen Streit um eine Grenzverletzung zwischen Ecuador und Kolumbien bleibt der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern zunächst bestehen. Derzeit herrscht eisige Stile.

Der kolumbianische Außenminister Fernando Araújo erklärte am Montag, angesichts der jüngsten Äußerungen des ecuadorianischen Präsidenten Rafael Correa komme derzeit eine Wiederaufnahme der beiderseitigen Beziehungen nicht in Betracht, auch nicht auf der Ebene von Geschäftsträgern. Bogotá unterstütze aber weiterhin die Vermittlungsbemühungen des früheren US-Präsidenten Jimmy Carter. Vor zwei Wochen hatten Correa und der kolumbianische Präsident Álvaro Uribe Carters Vorschlag zur Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zunächst auf der Ebene von Geschäftsträgern zugestimmt.

Kolumbien und Ecuador schweigen sich an

Correa hatte am vergangenen Wochenende in einem Interview mit der argentinischen Zeitung "Página/12" gesagt, es sei an Ecuador, den Zeitpunkt für die Wiederaufnahme vollständiger diplomatischer Bestimmungen zu bestimmen. Vorbedingung dafür sei die Aufklärung des Vorfalls vom 1. März, als die kolumbianische Armee bei einem Angriff auf Rebellen der Guerillaorganisation Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens (Farc) auf ecuadorianischem Territorium unter anderen deren Vize-Chef Raúl Reyes tötete. Correa verwies darauf, dass bei dem Luftangriff Bomben aus den USA eingesetzt worden seien. Laut Erkenntnissen der ecuadorianischen Streitkräfte könnten die Bomben nicht von kolumbianischen Flugzeugen aus abgeworfen worden sein, fügte Correa hinzu.

Der Angriff hatte zu einer Krise in den Beziehungen zwischen Kolumbien und Ecuador sowie Venezuela geführt. Nach Angaben der kolumbianischen Regierung belegen bei dem Militäreinsatz beschlagnahmte Computerdateien eine Zusammenarbeit Venezuelas und Ecuadors mit den Farc-Rebellen. Demnach soll der venezolanische Präsident Hugo Chávez diese mit Geld und Waffen unterstützt haben und Correa Geld von den linksgerichteten Rebellen für seinen Wahlkampf genommen haben. Correa bestritt in dem Interview erneut jegliche Beziehung zur Farc-Guerilla. Die ecuadorianische Regierung fordert von Kolumbien eine Entschädigung für die Grenzverletzung, was Außenminister Araújo erneut ablehnte. (dm/AFP)

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