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Dokumentiert: Kritik an Indikatoren zur Integration

Wissenschaftler kritisieren die Indikatoren, mit denen der Stand der Integration in Deutschland gemessen wird. Als Ergänzung zu unserer Analyse zum Thema dokumentieren wir hier die Haupteinwände.

Schutzquote

, d.h. die Quote derjenigen, die als Asylsuchende anerkannt sind oder Schutz vor Abschiebung genießen. Indikator ist begrenzt aussagefähig.

Hauptschulabschluss. Schwer zu interpretieren. Eine Abnahme der Quote kann bedeuten, dass mehr Jugendliche gar keinen oder das mehr Jugendliche einen höherqualifizierten Abschluss haben.

Erwerbstätige mit Einkommen unterhalb der Armutsrisikogrenze. Ist nicht aussagekräftig, weil es auch bei Integrationsmaßnahmen, die zu einem existenzsichernden Einkommen führen, „working poor“ geben kann.

Wahlberechtigte mit Migrationshintergrund. Daten zur Wahlbeteiligung gibt es nicht. Daher liefert der Indikator keine Erkentnisse.

Gleichberechtigung der Geschlechter. Ergebnisse sind schwierig zu interpretieren, daher als Indikator ungeeignet.

Mietkosten. Nicht eindeutig interpretierbar, weil sich im Mietniveau sowohl Wohnqualität ausdrückt als auch z.B. ein Stadt-Land-Unterschied.

Segregation, d.h. Leben in Vierteln mit überwiegend ausländischer Bevölkerung. Ein sinnvoller Indikator, allein: Es fehlen die Daten.

Krankenquote.
Keine Korrelation zwischen Krankenquote und Migrationshintergrund.

Subjektiver Gesundheitszustand. Keine Korrelation zwischen Krankenquote und Migrationshintergrund.

Übergewicht.
Nicht relevant für Fragen der Integration. Andere soziale Faktoren wie Alter, Geschlecht, Einkommensarmut du Bildung erklären die Unterschiede zwischen Migranten und Nichtmigranten.

Rauchen. Nicht aussagekräftig in Bezug auf Integration.

Behinderung. Erstens nicht aussagekräftig in Bezug auf Integration, zweitens würde eine Angleichung an Werte der Gesamtbevölkerung eine Verschlechterung darstellen.

Arbeitsunfälle.
Wahrscheinlich nicht aussagekräftig in Bezug auf Integration.

Unfälle. Nicht aussagekräftig in Bezug auf Integration. Außerdem dürftige Datenlage.

Absicherung im Krankheitsfall. Nur sehr wenige Personen sind außerhalb der Krankenversicherungspflicht. Damit nicht aussagefähig.

Mütter- und Säuglingssterblichkeit. Unzureichende Fallzahlen.

Medieninhalte. Sehr heterogenes Material, d.h. statistisch schwer zu fassen. Außerdem wenige Daten verfügbar.

Beschäftigung im öffentlichen Dienst. Erforderliche ist eine Differenzierung nach Einkommensklassen, weil eine Ballung im unteren Einkommensbereich auch gegen Integrationsfortschritt sprechen kann.

Dolmetscherdienste in der Verwaltung. Unbrauchbarer Indikator erstens wegen der Datenlage, zweitens weil eine geringe Zahl von Dolmetschern auf gute Sprachkenntnisse in der Bevölkerung schließen lassen und damit für Integrationsfortschritt stehen können.

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