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Politik: Dosen zu Flugzeugen

Das Worldwatch-Institut lobt die deutsche Umweltpolitik

Deutschland darf sich auf die Schulter klopfen: Das angesehene Worldwatch-Institut lobt in seinem am Donnerstag veröffentlichten Bericht zur Lage der Welt die deutsche Umweltpolitik. Besonders die gesetzliche Förderung erneuerbarer Energien hat es den Öko-Wächtern aus Washington angetan. Diese Politik habe dazu beigetragen, aus erneuerbaren Energien einen milliardenschweren Weltmarkt mit tausenden Arbeitsplätzen entstehen zu lassen.

Auch in anderen Bereichen sieht Worldwatch eine schleichende ökologische Revolution: Die Menschheit sei in der Lage, kreative Antworten auf umweltpolitische Herausforderungen zu finden. Der FCKW-Ausstoß etwa sei dank weltweiter Kooperation um 81 Prozent zurückgegangen, so dass sich das Ozonloch nicht weiter ausbreite. Worldwatch geht davon aus, dass weitere Fortschritte zu mehr Nachhaltigkeit in Zukunft eher von einzelnen Regionen und nichtstaatlichen Akteuren ausgehen werden. Die dürftigen Ergebnisse des Umwelt-Gipfels in Johannesburg hätten die Grenzen internationaler Mammutkonferenzen offenbart. Als besondere Herausforderungen für die nächste Zeit nennt Worldwatch den Kampf gegen Malaria, das Artensterben und die Klimaerwärmung, sowie die Bereitstellung sauberen Trinkwassers in den Entwicklungsländern.

Auch die in Deutschland gerade heiß diskutierte Getränkedose wird in dem Bericht erwähnt. Die US-Bürger warfen Worldwatch zufolge in den neunziger Jahren insgesamt sieben Millionen Tonnen Getränkebüchsen weg. Daraus hätten 316 000 Flugzeuge vom Typ Boeing 737 entstehen können – rund 25-mal mehr Jets, als es zivile Flugzeuge in der Welt gibt. Dosen sammeln lohnt sich also doch.

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