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Politik: Druck auf Landeschef Würzbach wächst - Personeller Neuanfang gefordert

In Schleswig-Holsteins CDU ist der Konflikt um den künftigen Kurs der Partei nach der Niederlage bei der Landtagswahl offen ausgebrochen. Mehrere Kreisverbände dringen nach dem Bruch zwischen Ex-Spitzenkandidat Volker Rühe und Landesparteichef Peter Kurt Würzbach auf einen möglichst raschen personellen Neuanfang.

In Schleswig-Holsteins CDU ist der Konflikt um den künftigen Kurs der Partei nach der Niederlage bei der Landtagswahl offen ausgebrochen. Mehrere Kreisverbände dringen nach dem Bruch zwischen Ex-Spitzenkandidat Volker Rühe und Landesparteichef Peter Kurt Würzbach auf einen möglichst raschen personellen Neuanfang. Als Favoriten für eine Würzbach-Nachfolge im Land gelten CDU-Generalsekretär Johann Wadephul und Landesparteivize Reimer Böge. Klarheit über die weitere Entwicklung soll eine Konferenz der Kreisvorsitzenden der CDU am 25. März in Rendsburg bringen.

Der stellvertretende CDU-Landesvorsitzende Torsten Geerdts bewertete die Situation nach den gegenseitigen Abrechnungen zwischen Würzbach und Rühe beim kleinen Parteitag der Nord-CDU in Rendsburg am vergangenen Donnerstag als "katastrophal". Er plädierte dafür, den regulär erst für nächstes Jahr vorgesehenen Parteitag vorzuziehen und damit den Weg für einen personellen Neuanfang frei zu machen. "In so einer Situation muss man sich einer Neuwahl stellen", sagte Geerdts. "Die Unruhe in der Partei ist sehr groß", bestätigte die Flensburger Kreisvorsitzende Brita Schmitz-Hübsch. Auch andere Unionspolitiker wollen noch vor der Sommerpause die Weichen in der CDU im Norden neu stellen. Regulär wäre der Landesvorstand noch ein weiteres Jahr im Amt.

Allerdings gibt es in der schleswig-holsteinischen CDU durchaus auch Stimmen, die dafür plädieren, sowohl die programmatischen als auch die personellen Entscheidungen ganz in Ruhe anzugehen. So warnte zum Beispiel der Kreisvorsitzende von Lübeck, Thorsten Geißler, davor, in Hektik "einen Sonderparteitag und ein Scherbengericht abzuhalten".

Äußerungen Rühes, die Nord-CDU brauche einen neuen Vorsitzenden und unter den gegebenen Umständen komme für ihn eine Bundestagskandidatur im Land Schleswig-Holstein nicht in Frage, sorgten bei den Christdemokraten im Norden für Ärger und Enttäuschung. Wenn Rühe etwas zu sagen habe, solle er dies über die Gremien tun, forderte ein CDU-Kreisvorsitzender. In Lübeck hieß es, man dürfe Rühe jetzt nicht hinterherlaufen.

In anderen Kreisverbänden gibt es dagegen massive Versuche, Volker Rühe umzustimmen, damit er im Jahr 2002 bei der Bundestagswahl doch in Schleswig-Holstein kandidiert und nicht erneut von Hamburg-Harburg aus.

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