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Ehrung: Sacharow-Preis für sudanesischen Menschenrechtsanwalt

Wegen seines Einsatzes für die Menschenrechte ist der sudanesische Rechtsanwalt Salih Mahmud Osman mit dem diesjährigen Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit des Europaparlaments ausgezeichnet worden.

Der 50-jährige Anwalt aus der westsudanesischen Krisenregion Darfur setzt sich seit mehr als 20 Jahren gegen Gewalt und Willkür ein. Die Konferenz der Fraktionsvorsitzenden entschied sich einstimmig für Osman, sagte in Straßburg der Präsident des Europaparlaments, Hans-Gert Pöttering. Die anderen Kandidaten waren die ermordete russische Journalistin Anna Politkowskaja und zwei chinesische Menschenrechtler, Zeng Jinyan und ihr Ehemann Hu Jia. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 11. Dezember in Straßburg überreicht.

Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Günter Nooke, würdigte den großen persönlichen Einsatz Osmans, der sich nicht nur für Opfer von Folter und anderen schweren Menschenrechtsverletzungen einsetze, sondern sich auch immer wieder gegen die Straflosigkeit der Täter engagiere. Osman habe mehrfach Angeklagte erfolgreich vor der Todesstrafe beziehungsweise Amputationen bewahrt und setze sich dafür ein, Vergewaltigung als Kriegsverbrechen zu verfolgen.

Der 1988 geschaffene Preis ist benannt nach dem sowjetischen Dissidenten, Atomforscher und Träger des Friedensnobelpreises von 1975, Andrej Sacharow (1921-1989). Zu den Preisträgern vergangener Jahre zählen die birmanische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi, der frühere südafrikanische Präsident Nelson Mandela sowie die Vereinten Nationen (UN) und ihr Generalsekretär Kofi Annan. Im vergangenen Jahr ging der Preis an den weißrussischen Oppositionsführer Alexander Milinkewitsch. (mit dpa/AFP)

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