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Politik: Ein Berliner führt Dschihadisten

Berlin - Zunächst gab es Anfang des Jahres nur einen Verdacht, jetzt scheint er sich zu bestätigen: Ein Islamist aus Berlin ist offenbar der Anführer der Dschihadistengruppe „Deutsche Taliban Mudschahedin“ (DTM), die im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet an der Seite von Al Qaida, Taliban und anderen Terrororganisationen agiert. Es gebe Erkenntnisse, wonach der neue „Emir“ der DTM der Deutschtürke Fatih T.

Von Frank Jansen

Berlin - Zunächst gab es Anfang des Jahres nur einen Verdacht, jetzt scheint er sich zu bestätigen: Ein Islamist aus Berlin ist offenbar der Anführer der Dschihadistengruppe „Deutsche Taliban Mudschahedin“ (DTM), die im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet an der Seite von Al Qaida, Taliban und anderen Terrororganisationen agiert. Es gebe Erkenntnisse, wonach der neue „Emir“ der DTM der Deutschtürke Fatih T. alias „Abdul Fettah al Almani“ sei, sagte am Mittwoch ein Beamter des Bundeskriminalamts dem 1. Strafsenat des Berliner Kammergerichts. Der Experte trat als Zeuge im Prozess gegen den ebenfalls aus Berlin stammenden Fatih K. auf, dem die Bundesanwaltschaft die finanzielle Unterstützung der DTM und der usbekischen Islamischen Dschihad Union vorwirft.

Der mutmaßliche Anführer der DTM, Fatih T., ist mit einem weiteren Berliner Islamisten, Yusuf O., in einem martialischen Video der Gruppierung zu sehen, das 2009 im Internet verbreitet und jetzt im Prozess als Beweismittel gezeigt wurde. Fatih T. sei als Mitwirkender im Video sowie in weiteren Propagandafilmen von seiner Schwester identifiziert worden, sagte der BKA-Beamte. Wann genau Fatih T. die Leitung der DTM übernommen hat, ist allerdings unklar. Im April 2010 hatten pakistanische Sicherheitskräfte den damaligen Anführer, den Türken Ahmet M., getötet. Bei dem Gefecht starben auch der ebenfalls aus Berlin stammende Niederländer Danny R. und der Saarländer Eric Breininger.

In dem Video bedankt sich ein Kämpfer, der neben einer Panzerfaust posiert, bei dem Angeklagten Fatih K. für eine Spende. Bei Prozessbeginn hat K. gestanden, Geld überwiesen zu haben. In dem Verfahren sind insgesamt drei Personen angeklagt, allerdings wird gegen jede ein eigener Prozess geführt. Frank Jansen

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