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EIN FALL FÜR DIE JUSTIZ: Tod auf dem Meer

Es ist einer der bestdokumentierten Fälle des Sterbens im Mittelmeer: Die Flucht von 72 Männern, Frauen und Kindern aus Libyen im März 2011 kurz nach Beginn des Nato-Bombardements. Sie erreichten Italien nie; als ihr Boot 14 Tage später nach Libyen zurückgetrieben wurde, lebten nur noch zehn von ihnen, die anderen waren verhungert und verdurstet.

Es ist einer der bestdokumentierten Fälle des Sterbens im Mittelmeer: Die Flucht von 72 Männern, Frauen und Kindern aus Libyen im März 2011 kurz nach Beginn des Nato-Bombardements. Sie erreichten Italien nie; als ihr Boot 14 Tage später nach Libyen zurückgetrieben wurde, lebten nur noch zehn von ihnen, die anderen waren verhungert und verdurstet. Im Juni haben Überlebende einem Bericht des Londoner „Guardian“ zufolge nun Klage gegen die spanische und französische Marine erhoben. Ein Team der Parlamentarischen Versammlung des Europarats hatte in einem detaillierten Bericht unter anderem dokumentiert, dass mindestens eine spanische Fregatte unter Nato-Kommando den Flüchtlingen hätte helfen können, aber nichts unternahm. Die Klage in Paris – sie wird von mehreren Menschenrechtsgruppen unterstützt – soll Ermittlungen in Frankreich erzwingen. Letztes Jahr hatte Paris ein Verfahren eingestellt, weil das französische Militär jede Verantwortung in der Tragödie bestritten hatte. ade

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