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Politik: Ein Nachrücker mit Bauchschmerzen

Berlin/Frankfurt (Main) - Die neue Hoffnung für ein rot-grünes Bündnis in Hessen ist jung. Aron Krist, geboren 1976, ist angehender Mediziner und als Politiker bisher kaum aufgefallen.

Berlin/Frankfurt (Main) - Die neue Hoffnung für ein rot-grünes Bündnis in Hessen ist jung. Aron Krist, geboren 1976, ist angehender Mediziner und als Politiker bisher kaum aufgefallen. Verzichtet die Darmstädter SPD-Rebellin Dagmar Metzger auf ihr Landtagsmandat, übernimmt es Krist als Nachfolger aus ihrem Wahlkreis. Ob er die SPD-Landeschefin Andrea Ypsilanti mit den Stimmen der Linken zur Ministerpräsidentin wählen würde, ist unsicher. Am Sonntag sprach er von „Bauchschmerzen“ und seinen Zweifeln, ob ein Tolerierungsmodell „sinnvoll“ sei. Festgelegt hat er sich damit nicht. Als Vizevorsitzender der Jusos in Hessen wird er eher dem Ypsilanti-Lager zugerechnet. Wenn die Parteigremien den Jungpolitiker in die Mangel nehmen wie am Wochenende Dagmar Metzger, könnte er unter Verweis auf Partei- und Fraktionswillen womöglich seinen Bauchschmerz überwinden.

Auch Metzger ist nach ihrem starken Auftritt als Gegnerin eines Linksbündnisses wankelmütig geworden. Es könne nicht sein, „dass ein Fraktionsmitglied querschießt und im Parlament etwas nicht mitträgt“, was ein Parteitag beschlossen habe, sagte sie.

Der Vorsitzende der SPD Darmstadt, Wolfgang Glenz, ist sich unschlüssig, was Metzger zu raten sei. „Wenn die Partei auf einem Parteitag etwas beschließt, muss man es mittragen oder andere Konsequenzen ziehen“, sagte er und liegt damit auf der Linie der Mehrheit der hessischen SPD. Aber Bauchschmerzen haben offenbar alle: „Persönlich halte ich den Kurs aus inhaltlichen, strategischen und moralischen Gründen für falsch“. ctr/neu

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