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Politik: Einheitsfeier: Auf seine Kohlianer kann sich Kohl verlassen

Das "System Kohl" - ein nachlassendes Phänomen oder noch immer ein Machtfaktor? In jedem Fall gibt es in der Parteiführung eine Gruppe von alten wie jüngeren Politikern, die aus gewachsener Loyalität, Abhängigkeit oder Eigennutz zu den "Kohlianern" zählen.

Das "System Kohl" - ein nachlassendes Phänomen oder noch immer ein Machtfaktor? In jedem Fall gibt es in der Parteiführung eine Gruppe von alten wie jüngeren Politikern, die aus gewachsener Loyalität, Abhängigkeit oder Eigennutz zu den "Kohlianern" zählen. Einer aus Überzeugung (und weil man in Kohls Heimat gar nicht anders kann) ist der rheinland-pfälzische CDU-Chef Christoph Böhr. Ein anderer alter Kohl-Freund ist der bremische Landesvorsitzende Bernd Neumann. Beide haben sich prompt zu Wort gemeldet, als jetzt die "Entspannung" verkündet wurde. Das taten auch Volker Rühe und Jürgen Rüttgers, die ihre Karrieren vor allem Kohl verdanken. Hessens Ministerpräsident Roland Koch wurde ebenfalls von Kohl gefördert. Zwistigkeiten in Landesverbänden machte sich Kohl gern zu Nutze: Als zum Beispiel Kurt Biedenkopf in Sachsen sich mit Arnold Vaatz überwarf, hatte Kohl einen Freund gewonnen. Vaatz gehört heute als Bundestagsabgeordneter zu den Kohl-Getreuen. Ein nicht geringer Teil der Fraktion steht nach wie vor treu zum Altkanzler. Das man nicht bleiben muss, was man ist, hat Angela Merkel bewiesen: Sie war auch einmal "Kohlianerin".

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