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In Bonn wird die Wiedervereinigung mit einem Kinder- und Familienfest gefeiert.

© dapd

Einheitsfest in Bonn: Wulff würdigt Verdienste der Bürger bei deutscher Einheit

Beim Kinder- und Familienfest zum Tag der Deutschen Einheit in Bonn würdigen Spitzenpolitiker die Leistung der Bürger für die Einheit Deutschlands - weisen aber auch auf die noch bestehende Unterschiede zwischen Ost und West hin.

Bundespräsident Christian Wulff hat die Verdienste der Bürger um die Wiederherstellung der deutschen Einheit gewürdigt. „Vor 22 Jahren ist es mutigen Bürgern gelungen, die Mauer zum Einsturz zu bringen. Die Menschen konnten ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und unser Land konnte wieder vereint werden“, sagte Wulff am Sonntag laut Redetext zur Eröffnung eines Kinder- und Familienfests in Bonn. Am früheren Regierungssitz der Bundesrepublik finden am Montag zudem ein Festakt und ein ökumenischer Gottesdienst statt, an denen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und zahlreiche weitere Spitzenpolitiker und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens teilnehmen.

Merkel hatte am Samstag auf noch „gravierende Unterschiede“ zwischen Ost und West auch 21 Jahre nach Wiederherstellung der deutschen Einheit hingewiesen. „Der demografische Wandel, also die Abwanderung von jungen Leuten, weniger Kinder, das spielt in den neuen Bundesländern eine viel größere Rolle“ und „die Arbeitslosigkeit ist immer noch fast doppelt so hoch wie in den alten Bundesländern“, sagte die Kanzlerin in ihrem wöchentlichen Video-Podcast. Gleichwohl sieht Merkel aber die Vollendung der Einheit auf gutem Weg.

Auf weiter bestehende Defizite bei der Angleichung der Lebensbedingungen verwies auch SPD-Vize Manuela Schwesig, die wie Merkel aus den neuen Bundesländern stammt. So müssten 21 Jahre nach der Einheit endlich die Renten in Ost und West angeglichen werden.

„Beide Teile sind auf gutem Wege, zusammenzuwachsen“, erklärte aber auch Schwesig am Wochenende in Berlin. „Es wurde viel geleistet, der Aufholprozess ist aber noch lange nicht abgeschlossen“, erklärte dazu SPD-Fraktionsvize Dagmar Ziegler.

Die Grünen-Parteichefs Cem Özdemir und Claudia Roth verglichen die Wende in der DDR mit „den Demokratiebewegungen des Arabischen Frühlings, der in den vergangenen Monaten Diktaturen zu Fall brachte“. Die Proteste in der DDR seien damals ein Beispiel gewesen, „wie gewaltloser Protest ein Unrechtsregime stürzen kann“.

Die Grünen-Fraktionschefs Jürgen Trittin und Renate Künast riefen dazu auf, jetzt „das Zusammenwachsen weiter gemeinsam zu gestalten“. (AFP)

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