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Politik: Einig über Frieden in Elfenbeinküste

Umstrittener Präsident muss Rebellen an der Macht beteiligen

Paris (dpa). Die Konfliktparteien im westafrikanischen Krisenstaat Elfenbeinküste haben nach mehr als vier Monaten Bürgerkrieg einen Friedensplan unterzeichnet. Nach neuntägigen Verhandlungen bei Paris vereinbarten sie am Freitag die Bildung einer „Regierung der nationalen Versöhnung“. Der umstrittene Präsident Laurent Gbagbo kann bis zum Ende seines Mandats 2005 im Amt bleiben, muss jedoch Rebellen und Opposition an der Macht beteiligen. Das Pariser Außenministerium lobte den Verhandlungsdurchbruch. Noch am Vortag hatte es neue heftige Gefechte zwischen Regierungstruppen und Rebellen mit 29 Toten gegeben.

Ob Gbagbo, dessen Rücktritt wiederholt von den drei Rebellengruppen im Norden und Westen des Landes gefordert worden war, dieser politischen Beilegung des Konflikts zugestimmt hat, war zunächst offen. Gbagbo wollte am Nachmittag mit dem französischen Präsidenten Jacques Chirac in Paris darüber sprechen. Chirac erörterte den grundsätzlichen Kompromiss bei den Verhandlungen zunächst mit UNGeneralsekretär Kofi Annan. Kommende Woche befasst sich der Weltsicherheitsrat mit dem Konflikt.

Die Rebellengruppen hatten Gbagbo vorgeworfen, den moslemischen Norden des Landes zu benachteiligen. Seit dem Beginn der Kämpfe im vergangenen September sind hunderte Menschen ums Leben gekommen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich überwacht die Waffenruhe im weltweit wichtigsten Kakaoanbaustaat mit 2500 Soldaten.

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