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Indiens designierter Ministerpräsident Narendra Modi.

© AFP

Einladung zur Vereidigung: Indiens neuer Premier Modi reicht Pakistan die Hand

Unter der Kongressregierung ist das Verhältnis zwischen den beiden Erzfeinden Indien und Pakistan abgekühlt. Das will Indiens designierter Regierungschef Modi ändern: Er lud Pakistans Premier Sharif zur Vereidigung am Montag ein.

Indiens Medien bejubelten es als politische „Meisterleistung“. Noch nicht einmal im Amt, hat Indiens künftiger Premier Narendra Modi dem Erzfeind Pakistan die Hand gereicht. Demonstrativ lud er alle Führer Südasiens zu seiner Vereidigung am Montag ein, darunter auch Pakistans Premier Nawaz Sharif.

Es ist das erste Mal in der Geschichte Indiens, dass die Führer aller südasiatischen Nachbarn zur Vereidigungszeremonie geladen sind. Der Hindunationalist macht damit nicht nur einen regionalen Führungsanspruch Indiens geltend, sondern signalisiert auch einen Neuanfang. Die Einladung an Sharif weckte Hoffnungen auf einen neuen Schub für die stockenden Friedensgespräche mit Pakistan. Sharif hatte Modi zuvor zu seinem „beeindruckenden Sieg“ gratuliert. Unklar blieb zunächst, ob Sharif kommen wird. Innenpolitisch bringt ihn die Einladung in die Zwickmühle, da Modi bei vielen als Muslim-Hasser verschrien ist.

Schon während des Wahlkampfes hatte es Kontakte zwischen Pakistan und der Spitze von Modis rechtsnationalistischer Partei BJP sowie der Hindu-Kaderschmiede RSS gegeben. „Die Pakistaner sind sehr aufrichtig. Ich erwarte, dass sich die Dinge verbessern“, sagte Jitendra Kumar, ein Modi-Vertrauter aus dem RSS.

Modis Hauptsorge gilt der Wirtschaft. Ein Konflikt mit Pakistan käme ihm da ungelegen. Modi will offenbar an die Politik seines BJP-Parteikollegen Atal Vajpayee anknüpfen, der das Land von 1998 bis 2004 regierte. Vajpayee hatte die Friedensgespräche mit Pakistan gestartet. Unter der Kongressregierung, die von 2004 bis Mai 2014 an der Macht war, kühlte das Verhältnis aber ab.

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