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Einwanderung: Deutsche halten Integration für gescheitert

In Deutschland stoßen Einwanderer mit auf die größte Ablehnung in Europa. 55 Prozent der Bundesbürger gaben in einer Umfrage an, sie hielten die Integration für gescheitert.

Paris - Bei einer Umfrage sagten 32 Prozent in der Erhebung im Auftrag der Zeitung "International Herald Tribune" und des Nachrichtensenders France 24, der Anteil der Einwanderer liege ungefähr richtig. Sechs Prozent meinten, es gebe zu wenige Zuwanderer, und sieben Prozent hatten keine Meinung. Höher war die Ablehnung unter den fünf europäischen Ländern der Umfrage nur in Großbritannien (67 Prozent). In Italien fanden wie in Deutschland 55 Prozent der Befragten die Zahl der Zuwanderer zu hoch.

In Spanien meinten 45 Prozent, dass es zu viele Migranten mit Aufenthaltsrecht gebe. In Frankreich waren es nur 32 Prozent. Dort hielten 52 Prozent der Befragten den Anteil der legalen Einwanderer an der Gesamtbevölkerung für richtig. Damit zeigte sich ein ähnliches Bild wie in den USA: Dort gab es aus Sicht von 35 Prozent der Umfrage-Teilnehmer zu viele Einwanderer, wogegen 43 Prozent die Zahl als angemessen bezeichneten. Am höchsten unter den sechs Ländern der Studie war in den Vereinigten Staaten die Zahl der Menschen, für die es zu wenige Zuwanderer gab (13 Prozent).

Deutsche finden Zahl der Migranten zu hoch

In Deutschland war dagegen die Zahl der Menschen am höchsten, die von einem Scheitern der Integration von Einwanderern sprach (58 Prozent). Es folgten Frankreich (56 Prozent), Italien (52 Prozent) und Großbritannien (50 Prozent). In Spanien meinten 62 Prozent, die Integration sei weder ein Erfolg noch gescheitert.

70 Prozent der Deutschen gaben in der Erhebung an, Migranten mit Aufenthaltsrecht sollten vor der Annahme der Staatsbürgerschaft keine Sozialleistungen des Staates erhalten. In Italien waren es 80 Prozent, in Großbritannien 79 Prozent, in Frankreich 62 Prozent und in Spanien 60 Prozent. In Italien, Großbritannien und Deutschland war auch eine Mehrheit der Befragten dafür, Einwanderer ohne gültige Papiere unabhängig von ihrer familiären Situation auszuweisen. In Spanien waren es 43 Prozent und in Frankreich nur 34 Prozent.

Aussagen im Bezug auf die Gesamtbevölkerung

Für die Studie wurden durch das Institut Harris Interactive 6585 Antworten von Teilnehmern ausgewertet, die zwischen dem 2. bis zum 14. Mai an einer Internet-Befragung teilnahmen. Die Ergebnisse wurden von dem Institut über einen statistischen Schlüssel von den Internet-Nutzern auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet. (tso/AFP)

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