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Politik: EKD kritisiert Einsatz in Afghanistan

Berlin - Wenige Tage vor dem SPD-Bundesparteitag, bei dem es auch um Sicherheits- und Friedenspolitik und den Afghanistaneinsatz gehen soll, stärkt die evangelische Kirche dem linken Flügel der Sozialdemokraten den Rücken. „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“ heißt eine neue Friedens–Denkschrift, die die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gestern vorstellte.

Berlin - Wenige Tage vor dem SPD-Bundesparteitag, bei dem es auch um Sicherheits- und Friedenspolitik und den Afghanistaneinsatz gehen soll, stärkt die evangelische Kirche dem linken Flügel der Sozialdemokraten den Rücken. „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“ heißt eine neue Friedens–Denkschrift, die die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gestern vorstellte.

Darin lehnt die evangelische Kirche grundsätzlich die Lehre vom „gerechten Krieg“ ab und setzt an ihre Stelle eine Lehre vom „gerechten Frieden“. Auch der internationale Terrorismus rechtfertige den gerechten Krieg nicht, heißt es in dem 128 Seiten umfassenden Grundsatzpapier. „Wer den Frieden will, muss den Frieden vorbereiten, nicht den Krieg“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber bei der Vorstellung. Jeder militärische Einsatz markiere das Scheitern ziviler Bemühungen zur Konfliktlösung. Der Bundeswehreinsatz in Kosovo sei falsch gewesen, der in Afghanistan fragwürdig. Denn militärische Gewalt dürfe nur „im äußersten Notfall“ eingesetzt werden, nur bei „schwersten Unrechtshandlungen, indem ganze Gruppen einer Bevölkerung an Leib und Leben bedroht und der Vernicht preisgegeben werden“. Die Beseitigung einer Diktatur ist für die EKD keine ausreichende Begründung. „Bewaffnete Friedensmissionen“ könnten nur „Teil eines „friedens- und sicherheitspolitischen Gesamtkonzepts“ sein. clk

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