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Elfenbeinküste: UN-Hubschrauberangriff auf Gbagbo-Residenz

Mit einem Hubschrauberangriff auf die Residenz von Laurent Gbagbo haben UN und französische Truppen erneut in den Machtkonflikt in der westafrikanischen Elfenbeinküste eingegriffen. Doch der abgewählte Präsident gibt sich noch lange nicht geschlagen.

Kampfhubschrauber der UN und der französischen Truppen haben im westafrikanischen Krisenstaat Elfenbeinküste die Residenz des abgewählten Präsidenten Laurent Gbagbo beschossen. Die Angriffe vom Sonntag in der Wirtschaftsmetropole Abidjan seien eine Reaktion auf die Attacken gegen das UN-Hauptquartier vom Vortag, sagte ein Sprecher der UNOCI-Mission.

Ein Gbagbo-Sprecher sagte dem Portal Abidjan-Net zufolge, dass die Residenz teilweise zerstört sei. Über den Verbleib Gbagbos, der sich vor Tagen in einem Bunker verschanzt haben soll, gab es keine Informationen. In der Elfenbeinküste tobt ein blutiger Machtkampf zwischen Gbagbos Anhängern und den Truppen des international anerkannten Wahlsiegers Alassane Ouattara.

UN-Untergeneralsekretär Alain Le Roy hatte Gbagbos Truppen beschuldigt, sie hätten mit ihrem Waffenstillstandsangebot in der vergangenen Woche nur Zeit gewinnen wollen, um ihre Truppen neu zu formieren. Die von den Spitzen von Armee, Polizei und Präsidentengarde angekündigte Feuerpause sei nur „ein Trick“ gewesen.

Gbagbo wird nach Informationen des französischen Rundfunksenders Europe 1 von angolanischen Elite-Soldaten unterstützt. Ouattaras Republikanische Truppen (FRCI) hatten in der vergangenen Woche große Teile Abidjans unter ihre Kontrolle gebracht. Die Hoffnung, dass der seit Ende November andauernde blutige Machtkonflikt damit ein Ende finden würde, erfüllte sich jedoch nicht. Auch Gbagbos Fernsehsender RTI war in Teilen Abidjans wieder auf Sendung. In den Programmen wurde zum Widerstand gegen die Ouattara-Truppen aufgerufen. (dpa)

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