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Giftmüllskandal

© dpa

Elfenbeinküste: Verantwortliche für Giftmüllskandal verurteilt

Für den bisher größten Giftmüllskandal in Afrika sind zwei der Angeklagten zu langen Haftstrafen verurteilt worden. An den Folgen der verseuchten Abfälle leiden die Menschen in der Elfenbeinküste noch heute, zwei Jahre später.

Rund zwei Jahre nach einem Giftmüllskandal im westafrikanischen Staat Elfenbeinküste mit 17 Toten hat ein Gericht in Abidjan den Hauptangeklagten zu 20 Jahren Haft verurteilt. Ein Mitangeklagter erhielt eine Haftstrafe von fünf Jahren. Sieben weitere Angeklagte wurden freigesprochen, wie der britische Rundfunksender BBC am Donnerstag berichtete.

Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haft für den Hauptangeklagten gefordert. Dieser war als Leiter eines örtlichen Unternehmens vom niederländischen Ölhandelskonzern Trafigura beauftragt worden, rund 500 Tonnen hochgiftiger Flüssigabfälle zu entsorgen.

Der Giftmüll war stattdessen illegal an 15 öffentlichen Stellen in Abidjan deponiert worden. 17 Menschen starben durch das Einatmen giftiger Gase, rund 100.000 Menschen mussten medizinisch behandelt werden. Teile des Mülls wurden bis heute nicht entsorgt. Dem Bericht zufolge klagen Anwohner auch heute noch über Krankheitssymptome und vermuten, dass Missbildungen bei Neugeborenen ebenfalls eine Folge des größten bisher bekanntgewordenen Giftmüllskandals in Afrika sind.

In einem anderen Verfahren hatte sich Trafigura im Februar 2007 in einer außergerichtlichen Einigung zur Zahlung von 150 Millionen Euro an die Geschädigten bereiterklärt, dabei aber jede Verantwortung und Haftung für den Vorfall von sich gewiesen. (ut/dpa)

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