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Ziert die Bürgerrechtlerin Rosa Parks (r.) einen Dollar-Schein? Bislang sind nur männliche Ex-Präsidenten wie George Washington auf den Noten zu sehen.

© dpa; dpa

Emanzipation am Equal Pay Day: Zieren Rosa Parks und Eleanor Roosevelt bald Dollar-Scheine?

Der Dollar ist männlich: Auf den Dollarnoten von eins bis hundert sind nur Männer abgebildet. Das wollen einige Frauen nun ändern. Erste Kandidatinnen sind Eleanor Roosevelt und Rosa Parks.

Geld an sich ist ein Neutrum. Es heißt das Geld und nicht die Geld oder der Geld. Geld entzieht sich jeglicher Genderdiskussion. Nicht nur dogmatische Feministinnen werden jetzt einwenden, dass Geld, wenn es um die Bezahlung von Arbeitskraft geht, keineswegs neutral ist. Und weil das so ist, gibt es den Equal Pay Day. Weltweit. Und an diesem Tag wird an die vermeintliche Ungereimtheit erinnert, dass Frauen für die gleiche Arbeit erheblich weniger Geld bekommen als Männer.

Das hat zwar zahlreiche naturgegebene Gründe (Männer brauchen mehr Geld, weil sie mehr Bier trinken müssen, Männer brauchen mehr Geld, weil sie dickere Autos fahren müssen, Männer brauchen mehr Geld, weil sie diese Scheibe Erde am Rotieren halten müssen usw.), aber die lasse ich jetzt mal außer Acht.

Es geht um den Equal Pay Day, und der machte am Mittwoch in den USA Station. Es ging aber diesmal nicht um gleichen Lohn für alle, sondern darum, dass Geld in den USA besonders maskulin ist, auch wenn es the Dollar heißt, was auf Neutralität hinweisen könnte, tut es aber nicht. Der Dollar ist männlich.

Auch das ist natürlich naturgegeben und von Gott und wem sonst noch alles gewollt. Und abzulesen ist es an den Dollarnoten von eins bis hundert, auf denen nur Männer abgebildet sind, Präsidenten und Ex-Präsidenten.

Aber nun wollen ein paar Frauen der Natur ins Handwerk pfuschen, die Erde sozusagen – Mann kann sich das kaum vorstellen – zur Kugel umformen und eine Frauenquote auf Dollarnoten einführen. Als Erstes soll Andrew Jackson herhalten, Ex-Präsident, Begründer der demokratischen Partei und zeitlebens aufrechter John Wayne bei der Bekämpfung uneinsichtiger Ureinwohner, vulgo: Indianer. Statt seiner soll künftig die 20-Dollar-Note geziert werden von Eleanor Roosevelt, der UN-Abgeordneten und Kämpferin für Menschenrechte, also für brotlose Kunst, wenn man die Einhaltung der Menschenrechte betrachtet.

Oder, zweiter Vorschlag, von Harriet Tubman, einer Krankenschwester, die während des Bürgerkriegs Sklaven half, aus den Südstaaten zu fliehen, also einer Menschenhändlerin. Dritter Vorschlag: Rosa Parks, Afroamerikanerin, die sich 1955, obwohl erst 42 Jahre alt und mit jungen Beinen ausgestattet, weigerte, ihren Sitzplatz im Bus für einen Weißen zu räumen. Oder Wilma Mankiller, eine Indianerin, bei der wahrscheinlich der Name Programm ist. Es gibt schon merkwürdige Ideen in der Welt der Frauen.

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