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Politik: Ende von Tierversuchen?

Straßburg. Das Europäische Parlament kämpft für ein endgültiges Verbot von Tierversuchen bei der Entwicklung von Kosmetika.

Straßburg. Das Europäische Parlament kämpft für ein endgültiges Verbot von Tierversuchen bei der Entwicklung von Kosmetika. Um alle Hintertürchen zu verschließen, will es zudem europaweit ein umfassendes Vermarktungsverbot von neuen kosmetischen Produkten durchsetzen, die an Tieren getestet wurden. Am Dienstag hat das Europaparlament in Straßburg mit großer Mehrheit entsprechende Verschärfungen der EU-Kosmetikrichtlinie beschlossen.

,,Diese Abstimmung ist ein Reisenerfolg für den Tierschutz. Endlich ist ein Ende von Tierversuchen und ein Verkaufsverbot von an Tieren getesteten Kosmetikprodukten in naher Zukunft in Sicht“, sagte die zuständige parlamentarische Berichterstatterin, die Berliner Europaabgeordnete Dagmar Roth-Behrendt am Dienstag in Straßburg. Die Regierungen der 15 EU-Mitgliedsstaaten akzeptieren zwar inzwischen das vom EU-Parlament geforderte Verbot von Tierversuchen bei kosmetischen Produkten, sperren sich aber gegen das europaweite Verkaufsverbot. Die EU-Kommission befürchtet, dass ein Vermarktungsverbot von Importprodukten zu neuen Handelsstreitigkeiten führt.

Wenn sich das Europaparlament im unvermeidlichen Vermittlungsverfahren gegenüber dem EU-Ministerrat durchsetzt, dann tritt am 1. Januar 2005 das allgemeines Verbot von Tierversuchen bei der Entwicklung von neuen Kosmetika in Kraft. Von Ende 2007 an soll das Testverbot dann auf dem EU-Binnenmarkt durch ein allgemeines Verkaufsverbot für alle kosmetischen Produkte ergänzt werden. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass die Kosmetikhersteller die Tierversuche in Länder außerhalb der EU verlegen. Außerdem wird durch ein Vermarktungsverbot verhindert, dass außereuropäische Unternehmen, die zuhause keinen Beschränkungen unterliegen, Wettbewerbsvorteile nutzen können. E wird auch in der EU Ausnahmen geben: Wenige gefährliche Stoffe, für die es noch keine anderen Testverfahren gibt, dürfen bis 2012 an Tieren getestet und vermarktet werden. Thomas Gack

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