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Energie: Russland drosselt Gaslieferung an Weißrussland um 85 Prozent

Russland hat im Streit um offene Energierechnungen wie angedroht damit begonnen, die Gaslieferung an seinen Nachbarn Weißrussland zu verringern. Weißrussland soll 155 Millionen Euro noch nicht bezahlt haben.

Im Gasstreit mit Weißrussland hat der russische Präsident Dmitri Medwedew den Energiekonzern Gazprom dazu veranlasst, die Lieferungen in das Nachbarland zu drosseln. Medwedew hat Berichten russischer Nachrichtenagenturen zufolge bei einem Treffen mit Gazprom-Chef Alexej Miller angeordnet, die Gaslieferungen ab Montagmorgen 8 Uhr (MESZ) um 85 Prozent zu drosseln, wenn Weißrussland bis dahin ausstehende Beträge nicht beglichen hat. Laut Gazprom muss Weißrussland noch 192 Millionen Dollar (155 Millionen Euro) für Gaslieferungen zahlen.

Den Berichten zufolge hatte Miller dem russischen Präsidenten zuvor von den Verhandlungen über die Begleichung der Schulden berichtet. Demnach will Weißrussland die Ausstände mit Produkten wie Autos begleichen; dies lehnt Medwedew jedoch ab. Ein Gazprom-Sprecher sagte am Montagmorgen, die Verhandlungen in Moskau über die Schulden dauerten an. Weißrusslands Vize-Regierungschef Eduard Towpinets hatte dem russischen Energieriesen am Freitag vorgeworfen, dieser habe 200 Millionen Dollar Gebühren für den Gastransit durch Weißrussland nicht bezahlt.  

Erst im Januar hatten sich Russland und Weißrussland nach monatelangem Streit um den Gaspreis auf einen neuen Liefervertrag geeinigt. Im Januar 2007 hatte ein Streit zwischen beiden Ländern zu einem mehrtägigen Öllieferstopp geführt, der auch Deutschland und andere europäische Länder betraf. Sie erhielten kein russisches Öl mehr durch die Pipeline „Druschba“ (Freundschaft), Raffinerien mussten ihre Produktion herunterfahren. Minsk wehrte sich damals vor allem gegen einen von Moskau geforderten Zoll auf das Öl.  (AFP)

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