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Politik: Entscheidung für die härteste Gangart (Kommentar)

Bekommt Ost-Timor nun doch noch eine Chance? Nach langem Widerstand hat sich Indonesien dem Druck gebeugt, und nach ebenso langem Ringen haben alle Mitglieder des UN-Sicherheitsrats dem Einsatz einer Friedenstruppe zugestimmt.

Bekommt Ost-Timor nun doch noch eine Chance? Nach langem Widerstand hat sich Indonesien dem Druck gebeugt, und nach ebenso langem Ringen haben alle Mitglieder des UN-Sicherheitsrats dem Einsatz einer Friedenstruppe zugestimmt. Mehr noch: Sie haben sich für die härteste Gangart entschieden, die denkbar ist, einen Einsatz nach Kapitel VII der UN-Charta. Nicht Blauhelme, nur leichtbewaffnet zur Selbstverteidigung, sondern Kampftruppen. Leider ist zu erwarten, dass die Soldaten, die nächste Woche den Frieden nach Ost-Timor bringen sollen, ihre Waffen tatsächlich einsetzen müssen. Denn die pro-indonesischen Milizen haben angekündigt, dass sie bis zum Letzten kämpfen werden. Dagegen steht die Aufgabe der Friedenstruppe: Sie soll nicht nur Sicherheit herstellen, sondern auch die Mitarbeiter der Unamet-Mission schützen und die Bevölkerung vor einer Hungersnot bewahren. Die Staaten in der Region haben sich der Sache angenommen, aber auch Großbritannien und Frankreich und die frühere Kolonialmacht Portugal werden dabei sein. Das Kommando hat ein australischer Vietnam-Veteran. Seine Erfahrungen im Dschungelkrieg wird er brauchen. Ost-Timor hat eine Chance, aber auch nicht mehr.

tst

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