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Kostas Karamanlis

© AFP

Entschuldigung: Griechenlands Regierungschef: "Es war mein Fehler"

Zehn Tage nach Ausbruch der schlimmen Welle der Gewalt überrascht Griechenlands Ministerpräsident Kostas Karamanlis mit einer Entschuldigung: Seine Landsleute hätten unter Versäumnissen, Fehlern und Skandalen seiner Regierung gelitten.

"Ich habe selbst die Skandale der letzten Jahre unterschätzt. Es war mein Fehler", sagte Karamanlis am Dienstag. Chronische Mängel des Staatswesens haben nach seinen Worten zu Zuständen in Griechenland geführt, die nicht akzeptabel sind. "Ich weiß, die Bürger sind gekränkt. Ich übernehme unseren Teil der Verantwortung", sagte Karamanlis und versprach Reformen.

Während Karamanlis im Parlament sprach, schleuderten Unbekannte mehrere Molotow-Cocktails auf Anlagen der Bereitschaftspolizei im Athener Stadtviertel Kaisariani. Zwei Busse und vier Streifenwagen brannten völlig aus, wie das Fernsehen zeigte. Vier Polizisten wurden leicht verletzt. Am Nachmittag drangen rund 20 Aktivisten in das Nachrichtenstudio des Staatsfernsehens (Net) ein und skandierten Slogans gegen die Polizei. Zudem zeigten sie ein Transparent mit dem Spruch "Hört auf zuzuschauen und geht auf die Straße". Das normale Nachrichten-Programm ging nach etwa sechs Minuten weiter.

Der Weihnachtsbaum brennt

Die Lage im Zentrum Athens normalisierte sich weitgehend. Auf dem Syntagma Platz sollte ein neuer Weihnachtsbaum aufgestellt werden. Vergangenen Montag hatten Unbekannte einen 20 Meter hohen Weihnachtsbaum angezündet und zahlreiche Geschäfte zerstört.

Nach dem Tod eines 15-Jährigen durch eine Polizeikugel am 6. Dezember war in Griechenland eine beispiellose Gewalt- und Protestwelle gegen Polizeiwillkür ausgebrochen. Zugleich richteten sich die Proteste aber auch gegen die weit verbreitete Korruption und Vetternwirtschaft in Griechenland. (mpr/dpa)

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