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Politik: Entsetzen über Umgang mit krankem Kind

Berlin/Seattle - In den USA erregt der Fall der kleinen Ashley aus dem Bundesstaat Washington die Gemüter: Dem körperlich und geistig behinderten Kind (9) wurden im Sommer 2004 auf Wunsch der Eltern die Gebärmutter und die Brüste entfernt, zweieinhalb Jahre lang bekam sie in hohen Dosen das weibliche Geschlechtshormon Östrogen verabreicht. So sollte das Wachstum gestoppt werden.

Berlin/Seattle - In den USA erregt der Fall der kleinen Ashley aus dem Bundesstaat Washington die Gemüter: Dem körperlich und geistig behinderten Kind (9) wurden im Sommer 2004 auf Wunsch der Eltern die Gebärmutter und die Brüste entfernt, zweieinhalb Jahre lang bekam sie in hohen Dosen das weibliche Geschlechtshormon Östrogen verabreicht. So sollte das Wachstum gestoppt werden. Ashley hatte seit der Geburt überproportional an Körpergröße zugelegt. Ihre Eltern hatten befürchtet, ihr Kind nicht mehr selbst pflegen zu können, wenn es weiterwachse und bei Ärzten um die Hormonbehandlung gebeten. „Das ist nicht der richtige Weg“, sagte Norbert Müller-Fehling, Geschäftsführer des Bundesverbandes für Körper- und Mehrfachbehinderte, dem Tagesspiegel. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man einen Arzt findet, der so etwas mitmacht.“ Zwar würden auch hierzulande Behinderungen mit Hormonen behandelt. „Aber das muss medizinisch indiziert sein“, sagte Müller-Fehling. S.K.

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