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Entwicklungshilfe: Prominente warnen Merkel vor Sparkurs

Von Günter Grass bis zu den Fantastischen Vier: Eine Allianz von mehr als 40 Prominenten mischt sich mit einem offenen Brief an Angela Merkel in die Haushaltsdebatte ein. Ihre Forderung: Deutschland muss den Etat für die Entwicklungshilfe erhöhen.

"Wir fordern, dass Deutschland zu seinem Wort steht" - mit diesem Slogan haben mehr als 40 Intellektuelle, Wirtschaftsvertreter, Künstler und Sportler Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem offenen Brief vor einem Sparkurs in der Entwicklungspolitik gewarnt. In dem am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Schreiben wird verlangt, dass Deutschland seine international gegebenen Versprechen an Afrika einhält und der Etat für Entwicklungszusammenarbeit im kommenden Jahr um mindestens 750 Millionen Euro erhöht wird.

Der Brief soll am Donnerstag in zwei Tageszeitungen abgedruckt werden - nur wenige Tage vor der Sitzung des Koalitionsausschusses am Montag, in der das laufende Haushaltsverfahren thematisiert werden soll. Er wird zugleich allen Bundestagsabgeordneten und Kabinettsmitgliedern zugestellt. 

"Nicht aufhören. Weitermachen!"

Die Aufstockung sei notwendig, damit Deutschland seine Zusage halten könne, bis zum übernächsten Jahr 0,51 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Armutsbekämpfung einzusetzen. Durch die Politik der vergangenen Jahre hätten Hunderttausende Menschenleben gerettet werden können, heißt es in dem Schreiben. Dies mache eine Fortsetzung der gegenwärtigen Politik umso wichtiger, argumentiert der Brief und drängt: "Nicht aufhören. Weitermachen!"

Die Unterzeichner weisen darauf hin, dass von der Einhaltung der Zusagen gegenüber den ärmsten Menschen des Planeten auch Deutschlands internationale Glaubwürdigkeit abhänge. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem der Schriftsteller Günter Grass, die Musiker Udo Lindenberg, Campino und die Fantastischen Vier, Fußballer Philipp Lahm, sowie die Schauspieler Jan Josef Liefers, Ben Becker und Franka Potente. (jam/dpa)

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