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Politik: Entwicklungshilfeministerium: Verärgerung über Wieczorek-Zeul - Belegschaft kritisiert Personalentscheidungen

Im Entwicklungshilfeministerium hängt der Haussegen schief. Die Mitarbeiter sind empört, der Personalrat erwägt eine außerordentliche Personalversammlung.

Im Entwicklungshilfeministerium hängt der Haussegen schief. Die Mitarbeiter sind empört, der Personalrat erwägt eine außerordentliche Personalversammlung. Der Grund: Es häufen sich die Fälle, wo Ressortchefin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) Parteifreunde mit attraktiven Posten versorgt, statt qualifizierte, bewährte Mitarbeiter des Hauses zu befördern. So soll ihr persönlicher Referent neuer Leiter des Ministerbüros werden - mit Gehaltstufe BAT Ia. Ein solche Höhergruppierung beim Einkommen erfolge in der Regel erst nach 8 bis 10 Jahren erfolgreicher Arbeit im Ministerium, monierte der Personalrat in einem Schreiben an die Beschäftigten. Für den persönlichen Referenten galt dies nicht: Er brauchte nur zwei Jahre - dank Protektion von höchster Stelle.

Auch der bisherigen Leiterin des Ministerbüros verhalf Wieczorek-Zeul zu einem Sprung um sechs Gehaltsstufen auf die Abteilungsleiter-Ebene, die direkt dem Staatssekretär unterstellt ist. Und die lukrative Position des Exekutiv-Direktors bei der Weltbank in Washington soll an einen SPD-Parteifreund aus dem Bezirk Hessen-Süd gehen, der bei der Deutschen Stiftung für Entwicklung (DSE) in Bonn arbeitet.

Der Personalrat sieht darin klare Verstöße gegen Fairness und Chancengleichheit: Durch eine solche Beförderungspraxis würden "für den Leitungsbereich im Haus bewährte Grundsätze über Bord geworfen", beklagt er. Dies habe zu "erheblicher Unruhe" geführt. Wieczorek-Zeul mache knallharte Personalpolitik, um sich eine eigene parteipolitische Seilschaft aufzubauen, kritisiert auch der entwicklungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hedrich. Dies schade der Sache und führe zu einem miserablen Klima im Ministerium.

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