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Erdöl: Iran will Ölexporte nicht stoppen

Die OPEC will angesichts der angespannten Lage in Nahost die Erdöl-Fördermenge nicht reduzieren. Auch Iran beteuerte, man wolle die Exporte nicht stoppen.

Wien - Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) wird ihre Förderquoten von rund 28 Millionen Barrel pro Tag angesichts der hohen Ölpreise und der labilen politischen Lage vorläufig nicht senken. Dies gab OPEC-Sprecher Omar Ibrahim nach einem Treffen der OPEC-Energieminister am Dienstag in Wien bekannt. Allerdings werde die Organisation die Entwicklung auf den Ölmärkten weiter sorgfältig beobachten.

Ölminister der elf OPEC-Staaten hatten zuvor deutlich gemacht, dass eine Senkung der Förderung durch das Kartell im zweiten Quartal nach wie vor möglich sei. Iran versicherte bei der Tagung, dass es im Atomstreit mit dem Westen seine Ölexporte nicht stoppen werde.

Der Ölpreis gab nach der außerordentlichen OPEC-Sitzung leicht nach. Ein Barrel (159 Liter) leichtes US-Öl der Sorte WTI kostete am Nachmittag 68,00 Dollar und damit 35 Cent weniger als zum Handelsschluss am Vorabend. Das Ende August erreichte Rekordhoch von 70,85 Dollar bleibt damit in Sichtweite.

Irans Ölminister Kasem Vasiri beteuerte, trotz der Drohung der fünf permanenten Mitglieder des UN-Sicherheitsrats und Deutschlands, die Verstöße Irans gegen den Atomwaffensperrvertrag dem Sicherheitsrat zu melden, wolle man das Öl nicht als Waffe einsetzen: «Wir werden in dieser Angelegenheit Politik und wirtschaftliche Entscheidungen nicht miteinander vermengen», sagte der Minister. «Iran wird seine Exporte nicht stoppen».

Der amtierende Präsident der OPEC, der nigerianische Ölminister Edmund Daukoru, sagte nach der Konferenz, dass «zahlreiche Faktoren» für den hohen Ölpreis verantwortlich seien, nicht jedoch die Ölförderung. Die OPEC-Länder hätten nach wie vor «kein Problem, die Produktion morgen um zwei Millionen Barrel zu erhöhen». Die Schwierigkeiten lägen aber weiterhin in der mangelnden Raffinerie-Kapazität und «in der Einschätzung der Weltlage». (tso/dpa)

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