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Erdogan-Besuch: Islamrat-Vorsitzender: Merkel hätte zuhören können

Der Vorsitzende des Islamrat in Deutschland, Ali Kizilkaya, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel nach dem Erdogan-Besuch in Köln indirekt kritisiert. Gleichzeitig sprach er sich für verstärkte Integrationsbemühungen aus.

Im "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe) sagte er: "Viele Türken hatten das Gefühl, dass ihnen endlich ein Regierungschef zuhört. Das hätte auch Frau Merkel tun können."

Kizilkaya sagte zudem: "Ich kann die Aufregung um Erdogan gar nicht verstehen. Ich fürchte, wir hören einander viel zu oft selektiv und misstrauisch zu. Assimilation abzulehnen steht doch nicht im Gegensatz zu Integration, im Gegenteil. Wir leiden schließlich in Deutschland darunter, dass viele junge Migranten gar keine Identität haben.

Erdogan dürfte vielen Türken aus dem Herzen gesprochen haben, als er aufforderte, die Ursprungskultur nicht zu vergessen, aber sich zu integrieren und die deutsche Sprache zu lernen, damit die eigenen Kinder, wie er sagte, nicht schon mit einem Eins-zu-null-Rückstand, wie er sagte, ins Leben starten. Dass er für seinen Auftritt soviel Beifall bekam, hat nichts mit politischen Vorlieben zu tun." (tsp)

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