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Ermittlungen: Fahndungserfolg steht bislang aus

Nach den Bombenfunden von Dortmund und Koblenz haben die Ermittler auf der Suche nach den Tätern und dem Motiv bislang keinen Durchbruch erzielt.

Karlsruhe/Dortmund - Die Untersuchung der in Koffern deponierten Sprengsätze sind nach Angaben des Sprechers der Bundesanwaltschaft, Ullrich Schultheis, noch nicht abgeschlossen. Bei der Dortmunder Polizei gingen unterdessen nach dem Sprengstofffund in einem Zug von Aachen nach Hamm 47 Hinweise ein.

Am Mittwoch hatten Polizisten auf der Regionalexpresslinie Aachen-Hamm Flugblätter mit Bildern des Koffers verteilt, in dem sich der Sprengstoff befunden hatte. Die Bundesanwaltschaft ermittelt derweil weiter, ob es einen terroristischen Hintergrund gibt. Dieser Verdacht habe sich bislang noch nicht erhärtet, hieß es. Nach bisherigen Informationen sollen bei den Ermittlungen auch mögliche Verbindungen zu ungeklärten Sprengstoffanschlägen im Bundesgebiet geprüft werden, darunter zu dem Anschlag in der Kölner Keupstraße. Bei der Detonation einer selbst gebauten Nagelbombe waren 22 Menschen am 9. Juni 2004 teilweise lebensgefährlich verletzt worden.

Chemischer Anschlag vorgetäuscht

In einer der zuletzt von der Polizei entschärften Kofferbomben wurde auch ein mit herkömmlicher Speisestärke gefüllter Kunststoffbeutel gefunden. "Focus online" hatte am Mittwoch einen Ermittler mit den Worten zitiert: "Wir gehen davon aus, dass der oder die Täter noch einen draufsetzen und einen chemisch-biologischen Anschlag vortäuschen wollten". Nach einer Explosion hätte sich die aus weißem Pulver bestehende Stärke überall verteilt, sagte der Ermittler.

Dem Bericht zufolge vermuten die Fahnder, dass die Sprengsätze in den beiden Bomben in Dortmund und Koblenz nur deshalb nicht explodierten, weil in den verwendeten Propangasflaschen zu viel Gas gewesen sei. Eine Explosion könne es nur beim richtigen Luft-Gas-Gemisch geben.

Beide Koffer enthielten Sprengstoff

Schultheis verwies diesbezüglich auf die "noch ausstehende" kriminaltechnische Untersuchung. Die Ermittler sehen einen Zusammenhang zwischen den Funden in Nordrhein-Westfalen und in einem Zug bei Koblenz. Beide Koffer enthielten eine Gasflasche, Benzin, Zündvorrichtungen und Batterien. (tso/ddp)

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