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Ermittlungen: Mutmaßliche türkische Terroristen bei Köln verhaftet

Im Großraum Köln wurden drei Türken festgenommen, die der türkischen Terrorgruppe DHKP-C zugerechnet werden. Sie sollen Geld und Ausrüstung in die Türkei geschickt haben, mit dem Ziel, den türkischen Staat im "bewaffneten Kampf" zu beseitigen.

Drei mutmaßliche Mitglieder einer türkischen Terrorgruppe sind auf Anordnung der Bundesanwaltschaft im Raum Köln verhaftet worden. Wie die Karlsruher Behörde am Donnerstag mitteilte, wurden bereits am Mittwoch eine 32-jährige Frau und zwei 35 und 39 Jahre alte Männer in Gewahrsam genommen. Sie seien dringend verdächtig, als hochrangige Führungsfunktionäre der marxistisch-leninistischen DHKP-C ("Revolutionäre Volksbefreiungspartei/-front") Geld und Ausrüstung in die Türkei transferiert zu haben. Der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs ordnete Untersuchungshaft an.

Nach den Erkenntnissen der Ermittler war die Frau - ebenso wie die Männer eine türkische Staatsangehörige - seit 2000 als Führungsfunktionärin der Gruppe in der Region Westfalen mit den Städten Köln, Dortmund und Duisburg für Spendensammlungen, Schulungen und Propaganda zuständig. Bei einer Spendenkampagne habe sie bis Mitte 2003 mindestens 83.000 Euro gesammelt und weitergeleitet. Außerdem habe sie Kuriere und Fahrzeuge für Waffentransporte ausgewählt. Der 35-Jährige soll in ähnlicher Funktion in Norddeutschland, der 39-Jahre alte Mann in Bayern und später im Raum Köln aktiv gewesen sein.

Die DHKP-C will, wie schon ihre Vorgängerorganisation Devrimci Sol, den türkischen Staat durch einen "bewaffneten Kampf" beseitigen und durch ein marxistisch-leninistisches Regime ersetzen. Dazu hat die Gruppe in der Türkei zahlreiche Menschen getötet sowie Brandanschläge begangen. Seit 2001 hat die DHKP-C wiederholt Selbstmordattentäter eingesetzt. (mhz/dpa)

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