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Politik: Ermittlungen zu Attentat auf Djerba in der Schweiz Staatsanwälte prüfen Kontakte

eines Islam-Zentrums zu Al Qaida

Genf. Im Fall des Terroranschlags auf deutsche Urlauber im tunesischen Djerba führt eine Verdachts-Spur in die Schweiz. Die Berner Bundesanwaltschaft bestätigte am Montag, dass sie gegen den Sekretär des islamischen Zentrums Salah im westschweizerischen Biel seit mehreren Monaten ermittelt. „Es geht dabei um Abklärungen von mutmaßlichen Kontakten, die zwischen Personen im Ausland aus dem Umfeld der Terrororganisation Al Qaida und einzelnen Personen in der Schweiz bestanden haben könnten", sagte Hansjürg Mark Widmer von der Bundesanwaltschaft dem Tagesspiegel. Bei dem Anschlag auf eine Synagoge auf der tunesischen Insel Djerba waren im April 2002 21 Menschen getötet worden, darunter 14 deutsche Touristen.

Erhärtet wird der Verdacht gegen den muslimischen Funktionär durch Rechtshilfeersuche aus Spanien und Frankreich. Beide Anfragen zielen direkt auf den Sekretär. Medienberichten zufolge wird der 43-Jährige verdächtigt, mit „Al-Qaida-Getreuen in Kontakt gestanden“ zu haben: Als prominenteste Gefolgsleute der Terrorgruppe werden ein inhaftierter Spanier und der Deutsche Christian G. genannt, der Anfang Juni in Paris festgenommen wurde. Nach Einschätzung der französischen Regierung ist G. ein führendes Al-Qaida-Mitglied. Deutsche Sicherheitskreise sind aber zurückhaltend. Die französischen Behörden verdächtigen den 36-Jährigen, mit dem Anschlag auf Djerba und den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA zu tun zu haben. Frankreichs Innenminister Nicolas Sarkozy bezeichnete ihn nach der Festnahme als ein Al-Qaida-Führungsmitglied.

Jan Dirk Herbermann

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