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Politik: Ermittlungen: Zweiter Haftbefehl in USA

Bei der weltweiten Fahndung nach Terroristen im Zusammenhang mit den verheerenden Anschlägen sind bis Sonntag in den USA und Europa mindestens vier Haftbefehle erlassen worden. Bisher wurden in den USA 25 Menschen festgenommen oder in Gewahrsam genommen.

Bei der weltweiten Fahndung nach Terroristen im Zusammenhang mit den verheerenden Anschlägen sind bis Sonntag in den USA und Europa mindestens vier Haftbefehle erlassen worden. Bisher wurden in den USA 25 Menschen festgenommen oder in Gewahrsam genommen. Die Verdächtigen seien von den Einwanderungsbehörden aufgegriffen und von der Bundespolizei FBI verhört worden, hieß es aus dem Justizministerium. An verschiedenen Orten in den USA wurden 35 Objekte durchsucht. Nach Angaben von Justizminister John Ashcroft fahnden die Ermittler nach rund 100 Personen, die im Verdacht stehen, in die verheerenden Anschläge verwickelt zu sein. In Europa gab es Verhaftungen und Festnahmen in Brüssel und Rotterdam. Die Behörden in Bern bestätigten, dass sich einige der Urheber der Anschläge auf das Pentagon und das World Trade Center auch in der Schweiz aufgehalten hatten.

Das US-Justizministerium stellte nach Medienberichten am Sonntag einen zweiten Haftbefehl für einen "wichtigen Zeugen" aus. Ein Mann wurde in Jersey City (Bundesstaat New Jersey) festgenommen, doch war zunächst unklar, ob es sich dabei um den Gesuchten handelte. Gegen den ersten mutmaßlichen Tatzeugen war am Freitag Haftbefehl erlassen worden. Der Mann war am Donnerstag auf einem Flughafen in New York festgenommen worden.

Zum Thema Online Spezial: Terror gegen Amerika Umfrage: Haben Sie Angst vor den Folgen des Attentats? Fotostrecke I: Der Anschlag auf das WTC und das Pentagon Fotostrecke II: Reaktionen auf die Attentate Fotostrecke III: Rettungsarbeiten in New York Fotostrecke IV: Trauerkundgebung am Brandenburger Tor Chronologie: Die Anschlagserie gegen die USA Osama bin Laden: Amerikas Staatsfeind Nummer 1 gilt als der Hauptverdächtige Nach der Festnahme von zunächst vier Personen am Freitagabend in Brüssel wurde gegen zwei von ihnen Haftbefehl erlassen. Nach Aussage der Staatsanwaltschaft handelt es sich um Nordafrikaner. Einer der Männer soll einen Sprengstoffanschlag geplant haben. Dass es sich dabei um die US-Botschaft in Paris gehandelt haben soll, wurde von der belgischen Staatsanwaltschaft indes nicht bestätigt. Der französische Rundfunksender Europe 1 berichtete, dass zwei französische Untersuchungsrichter zur Unterstützung der belgischen Justiz nach Brüssel reisen sollen. Bereits vor den Terroranschlägen in den USA war Frankreich im Juni von Washington unterrichtet worden, dass Anschläge auf US- Einrichtungen in Europa geplant seien. Nach Medienberichten, die sich auf Polizeiquellen berufen, gab es Hinweise auf weit fortgeschrittene Pläne für einen Anschlag gegen die amerikanische Botschaft in der französischen Hauptstadt.

Nach Aussage des Chefs des Schweizer Inlandnachrichtendienstes, Urs von Daeniken, hielt sich ein in Hamburg gemeldeter Terrorist auch in der Schweiz auf. "Er war einer der Attentäter, die von Boston aus in einen der beiden Türme des World Trade Centers flogen", sagte von Daeniken in Schweizer Sonntagszeitungen. Sein Land habe möglicherweise wie Deutschland als Zwischenstation für die Infiltration in die USA gedient.

Die Bundesanwaltschaft dementierte indes Berichte, es gebe Erkenntnisse zu einem vierten, zeitweise in Bonn lebenden Tatverdächtigen der Terrorserie in den USA. Ein Sprecher sagte am Sonntag, es gebe keinen neuen Sachverhalt. Die deutschen Behörden waren am Samstag bei der Suche nach Hintermännern der Terror-Anschläge in den USA auf neue Details im Umfeld der mutmaßlichen Terroristen aus Hamburg gestoßen. Nach Angaben von Generalbundesanwalt Kay Nehm hielt sich einer der bei den Anschlägen ums Leben gekommen Männer zeitweise bei seiner Freundin in Bochum auf. Bei zwei Wohnungsdurchsuchungen im Raum Bochum fanden die Ermittler demnach einen Koffer des Mannes mit "flugzeugbezogenen Unterlagen". Laut Bundesanwaltschaft wurden seit Beginn der Ermittlungen am Donnerstag bislang 14 Wohnungen durchsucht, zuletzt am Samstag eine weitere in Hamburg.

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